Dolomiten und Vinschgau

Nach einer Zwischenübernachtung in Bad Feilnbach nahe bei Rosenheim ging die Fahrt über den Brenner (1375 m) nach Bozen. Auch hier wie auf deutschen Autobahnen wird  die linke Spur von Lastwagen beansprucht, was zu Staus führt. Abhilfe soll der Eisenbahn- Basistunnel von Innsbruck bis zur Franzensfeste auf italienischer Seit bringen. Er wird 55 km lang und soll 2025  fertig sein.

Ab Bozen ging es in das Eggetal, über den Karerpass (1745 m) in das Fassa – Tal nach Canazei unserem ersten Ziel in 1450 m Höhe.

Schon am nächsten Tag ging es mit der Seilbahn hoch  zum Pecol und weiter zum Col di Rosc (2382 m). Dort trifft man auf den bekannten Bindelweg. Ihn hatten wir vor Jahren schon einmal als Route ausgewählt. Er verläuft gut ausgebaut fast auf gleicher Höhe bie zur Pan- Hütte, in der wir damals auch eingekehrt waren. Aus der Hütte ist – wie wir erstaunt feststellen konnten – ein modernes großes Bergrestaurant geworden.

Der Bindelweg ist so beliebt, weil er grandiose Ausblicke bietet, vor allem auf die Marmolada, die wir damals noch mit einem deutlich größeren Gletscher gesehen haben.

Marmolada

Langkofel-Grödner Joch- Sellagruppe

Bindelweg endet unten am Fedaia-See

Ein anderer beliebter Wanderweg ist der ErnstAugustWeg. Dazu sind wir in den Nachbarort Campitello gewandert, dort mit der Seilbahn auf den Col Rodello (2485 m) gefahren. Da der Weg, der entlang des  Plattkofel führt, nicht sehr anstrengend ist und deswegen für viele sehr attraktiv ist, war er an diesem Tag sehr überlaufen. Das Vergnügen war also stark eingeschränkt. Auch im Berggasthaus war es sehr  voll. Davor baute man gerade ein weiteres originelles Gebäude.

Plattkofel

Sehr ruhig und angenehm erlebten wir dagegen eine Tour von Campitello zum alten Dorf Pian und weiter in das romantische Durontal. Wenn man dem Tal weiter aufwärts folgen würde, käme man auf die Seiser Alm, die sich ja hinter dem Plattkofel befindet.

Wir wollten unseren Standort wechseln. Dazu galt es den Pass Pordoi (2239 m ) zu „bezwingen“. Das war an einem Samstag mit dem Wohnmobil nicht so ganz einfach: Unzählige Motorradfahrer und Fahrräder galt es zu beachten. Oben auf dem Pass haben wir uns nicht lange aufgehalten . Es war kalt, windig und nass. Um so angenehmer war dann die Fahrt hinunter in das Gader-Tal in die Region Alta Badia.

Alta Badia ist dreisprachig. Auch die Hinweisschilder sind deutsch, italienisch und ladinisch. Unser Ausgangspunkt war La Villa (1433 m). Mit der Seilbahn ging es hinauf zum Pic La Ila (2077 m) und in ein wunderschönes Wandergebiet, das durchaus vergleichbar ist mit der Seiser Alm, aber viel kleiner. Man kann diese Region auch von Corvara oder San Cassiano bequem erreichen. Viele Restaurants (nicht  Jausenstationen, wie man sie in den Bergen erwartet) laden bei gepfefferten Preisen ein. Beispiele: Bratkartoffeln mit Spiegelei 13,80 Euro – 0,1 l Grauburgunder 4,20 Euro. Dennoch waren wir mehrmals hier oben, schon wegen der herrlichen Ausblicke auf die umliegenden Berggipfel, nun aus einer anderen Perspektive.

Marmolada

Alpenhauptkamm

Hier wie auch auf allen anderen Wanderungen hatte Heidi natürlich immer auch den Blick auf Blumen am Wegesrand. eine Auswahl:

Frühlingsenzian

Flockenblume

 

Türkenbund (Orchidee)

Steinbrechwurz

 

Geflecktes Knabenkraut (Orchidee)

Übrigens führt die Seilbahn von La Villa direkt über die Gran Risa Piste. Dort wird immer im Dezember das Weltcup- Rennen im Riesenslalom für Männer ausgetragen. Wir als nichtalpine Skifahrer konnten uns überhaupt nicht vorstellen, dass man so einen steilen Hang überhaupt direkt herunterfahren kann.

Eine Statue am Starthaus

Die Dolomiten sind natürlich ein Eldorado für den Wintersport.Für uns Wanderer sind die unzähligen Liftanlagen imSommer nicht sehr ansehnlich. Sie zerstören das Landschaftsbild doch erheblich. Andererseits hat man dadurch eine ganz neue Klientel gewonnen: Mountainbiker. Überall sind Trails ausgewiesen und sie werden eifrig genutzt. Was im Winter die Sella- Runde für Skifahrer ist, das gibt es jetzt auch für die Mountainbiker.

Ein Kälteeinbruch (nachts nur 5 Grad) veranlasste uns, die weitere Tour grundlegend zu verändern. Wir mussten runter in niedrige Tallagen. Die nächsten Campingoptionen gefielen uns nicht bzw. waren überlaufen. Inzwischen war in Italien die Haupturlaubszeit angebrochen. Mit einem gr0ßen „Satz“ fuhren wir übers Pustertal nach Brixen, über Bozen und Meran in das Vinschgau nach Latsch, das wir schon öfter besucht hatten.

Auch hier führt uns eine Seilbahn von 639 m auf 1740 m Höhe nach St. Martin im Kofel. Im mittleren Vinschgau gestaltet sich die Berglandschaft deutlich sanfter.  Almwirtschaft ist dominierend, nicht der Skizirkus. Dementsprechend anders sind die Eindrücke bei unseren Wanderungen, ob zur Jausenstation Platzair oder zum Egghof. Da liegt dann mal eine Kuh im Weg – übrigens auf dem Rückweg immer noch – oder Bergziegen klettern herum.

 

 

 

 

Die Speisekarte vom Platzair sah so aus, wie man es sich in Südtirol vorstellt  – auch vom Preis her sehr angenehm.

Wir ließen es uns gut gehen und rundeten die Tage immer mit einem erfrischenden Bad im Camping- Pool ab.Die Wetterlage war inzwischen recht labil im gesamten Alpenraum geworden. Angekündigte Gewitter gab es aber bis auf eine Ausnahme immer erst in den Abenstunden, wenn wir von den Wanderungen zurück waren.

Dann nach ca. 14 Tagen der Wetterumschwung: Auf anvisierte Aufenthalte in Kitzbühel oder später an der Donau mussten wir verzichten. Das Regentief, das dann ja auch Niedersachsen sehr getroffen hat, zwang uns zur Rückkehr. Über den Reschenpass  (1507 m) und Fernpass (1209 m) ging es bei strömenden Regen nach Hause.

 

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