Ein Wochenende in Weimar

Da wir noch einen Hotelgutschein einzulösen hatten, entschieden wir uns für ein Wochenende in Weimar.

Am Anreisetag fuhren wir gleich in den Süden der Stadt zum Schloss Belvedere. Herzog Ernst August von Sachsen Weimar und  Eisenach ließ hier ab 1720 diese eindrucksvolle Sommerresidenz mit Schloß, dem Russischen Garten und Orangerie errichten. Es beherbergt heute u.a. ein Musikgymnasium. Leider konnten wir die Orangerie nicht betreten, da schon  fast alle Pflanzenkübel zum Überwintern dort untergestellt waren.

 

Am Samstag – ein herrlicher sommerlicher Herbsttag – nahmen wir an einer Stadtführung teil.  Elf klassische Stätten Weimars wurden 1998 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen, die wir natürlich nicht  alle in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit aufsuchen konnten.

Stadtschloß bzw. Residenzschloß

Schnell wurde uns klar, dass diese Residenzstadt eine Kulturstadt besonderer Ausprägung ist.Das Leben und Wirken Goethes stand im Mittelpunkt des Vortrages. Aber genauso verbrachten Wieland , Schiller, Bach,Liszt etliche Jahre in der Stadt.Auch Lucas Cranach eröffnete hier seine Malwerkstatt.

Cranach Haus

In der Stadtkirche Peter und Paul steht der berühmte  dreiflügige Altar von Lucas Cranach d. J. als Zeugnis der Reformation.

Luther

Das bekannte Goethe – Schiller – Denkmal war wegen einer Reinigung gerade verhüllt  – deswegen kein Foto.

Das schöne Wetter lud uns auch zu einem Spaziergang in den Landschaftspark an der Ilm ein. Wenige  Monate nach seiner Ankunft in Weimar bezog Goethe das kleine Gartenhaus in der Ilmaue. Dort lebte er bis zu seinem Umzug in die Stadt.

Im Stadthaus mit Garten wohnte er zuerst als Mieter , später als Eigentümer 50 Jahre lang bis zu seinem Tode 1832.

( Besichtigt hatten wir beide Häuser schon bei einem früheren Besuch der Stadt.)

Weimar hatte nicht nur in der KLassik große Bedeutung, sondern war auch in den 20er Jahren geschichtsträchtig. Die älteste Bauhaus – Sammlung der Welt wurde ab 1920 von Walter Gropius angelegt. Etliche Gebäude zeugen von der Zeit.

Im Deutschen Nationaltheater tagte 1919 das erste frei gewählte Parlament – die Nationalverasammlung – und verabschiedete die erste demokratische Verfassung für Deutschland. Nach dem Gründungsort nennt man die junge Demokratie  „Weimarer  Republik“. Wir besuchten das „Haus der Weimarer Republik“. Die Ausstellung vermittelt einen guten Eindruck von der Zeit zwischen 1918 und 1933.

Danach wurde Weimar von den Nationalsozialisten vereinnahmt. Hitler hat die Stadt wohl 40 mal besucht – Sie sollte eine NS- Musterstadt werden. Es wurden Parteitage abgehalten und ein GAU- Forum mit Aufmarschgelände errichtet. In unmittelbarer Nachbarschaft entstand das KZ Buchenwald. (Heute eine Gedemnkstätte, die wir auch früher einmal besucht hatten).

Auf der Rückfahrt am Sonntag legten wir einen Zwischenstopp in Erfurt ein. Ein Spaziergang durch die wunderschöne Altstadt führte uns u.a. zur Krämerbrücke.Sie ist das Wahrzeichen der Stadt und gilt als die längste durchgehend mit Häusern bebaute  Brücke Europas und war Teil des Handelsweges  Via Reggio. Heute findet man auf ihr kleine Läden und Galerien.

Die Gera in Erfurt

Krämerbrücke über die Gera

 

 

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