Jordanien

Mit Royal Jordanian Airlines ging es Ende Oktober von Berlin/Tegel  in die Hauptstadt Amman und von dort auf eine 11-tägige Rundreise.

Das Königreich ist ein schönes und auch sicheres Reiseland – trotz der instabilen Verhältnisse in den Nachbarländern. Jordanien hat ca. 10 Mio. Einwohner, davon 4 Mio. in Amman. Es halten sich zudem noch 1 Mio. Flüchtlinge im  Land auf, vor allem Syrer. Sie ersetzen  z. T. die heimischen Arbeitskräfte. Die Arbeitslosenquote beträgt 20%. Ein Koffer träger verdient etwa 100 Dinar im Monat. ( 1 Dinar  = 1,25 Euro). Sie sind deswegen dringend auf das Trinkgeld der Touristen angewiesen. Es gibt aber auch eine reiche Oberschicht. In West- Amman gibt es ein Villenviertel mit palastartigen Wohnhäusern.

97% der jordaischen Bevölkerung sind sunnitische Muslime.

Dank des guten Ausbildungssystems sprechen viele Jordanier Englisch. Straßenschilder in Amman sind meist in Arabisch und Englisch beschriftet. Es gibt 10 Pflichtschuljahre in staatlichen oder privaten ( für die Reichen) Schulen sowie 18 staatliche oder private Universitäten.

Die Haupteinnahmequellen der jordanischen Wirtschaft  sind der Export von Phosphat, Pottasche und Dünger und auch der Tourismus.

Amman ist eine moderne Stadt (870 m ü.d.M.) mit nur wenigen Hochhäusern. Dafür breitet sie sich in alle Richtungen aus und bedeckt mehr als 20 Hügel. Auf einem steht die Zitadelle, zu der wir von unserem Hotel aus mit dem Taxi gefahren sind. In ein öffentliches Verkehrsmittel haben wir uns wegen fehlender Arabischkenntnisse nicht getraut. Für 5 Dinar kamen wir so zügig zu unserem Ziel.

Von der Zitadelle hat man einen herrlichen Blickauf die Stadt und das gegenüberliegende römische Amphitheater.

Auf dem weitläufigen Zitadellenhügel findet man u.a. Reste einen Herkules-Tempels, Skulpturen  aus der Eisenzeit (10. -6.Jh v. Chr.) sowie Fundamente eines Palastes (8.Jh.)

 

 

 

 

 

 

 

Nicht weit von Amman liegt der Berg Nebo (840 m)  – ein heiliger Ort für die Juden, Christen und den Islam. Die Bibel berichtet, dass der Prophet Moses nach der 40-jährigen Wanderung aus Ägypten von hier aus zum erstem Mal das Gelobte Land erblickte. Ein Monument, das eine um das Kreuz gewundene Schlange darstellt, markiert diese Stelle.

Vom Berg Nebo führt die Königsstraße nach Madaba. Diese Straße gilt als eine der schönsten Wege, die von Amman nach Aquaba in den Süden des Landes führen. Auf ihr zogen früher die Karawanen der Nabatäer mit Weihrauch und Edelsteinen entlang. Heute kann man hier und an anderen Straßen manchmal Überraschendes entdecken.

Hatten wir Amman als saubere Stadt  empfunden, so fiel uns auf dem Lande entlang der Straßen doch eine erhebliche Umweltverschmutzung auf.

Madaba ist berühmt für seine Mosaike in der Georgskirche. Die Palästinakarte stellt das Heilige Land so dar, wie es Moses vom Berg Nebo gesehen haben soll, und diente als Orientierung für die Pilger der Wallfahrtsorte im Nahen Osten. Im Zentrum der Karte sind Jerusalem, der Jordan und das Tote Meer zu sehen. Die Ortsnamen sind in Griechisch.

Der Jordan entspringt in den libanesischen Bergen. Durch die starke Wasserentnahme im oberen Flusslauf ist er zu einem schmalen Flüsschen geschrumpft. Immer wieder gibt es deswegen Streit zwischen Jordanien und Israel. Isreal schöpft 90% des Wassers ab. So ist die üppige Vegetation im Tal nur begrenzt dem Jordan zu verdanken.Ein Kanal aus dem Yarmuk-Fluss  ermöglicht regelmäßige Bewässerung. So sind 3 Ernten im Jahr möglich.Weizen,Gerste Tomaten, Gurken und Obst werden angebaut.

Kultureller Höhepunkt der Reise war sicher die Felsenstadt Petra (Weltkulturerbe). In den vielfarbigen Sandstein meißelten die Nabatäer die Fassaden ihrer Tempel,Schatzkammern, Häuser und Gräber. Etwa 800 Monumente sind erhalten. Ebenso ein Wasserleitungssystem. Die Nabatäer waren ein Nomadenvolk aus Südarabien und wurden im 4. Jh. v. Chr. hier ansässig. Ihre Blütezeit fiel in die frührömische Epoche, als die Nabatäer in festen Häusern wohnten und die monumentalen Bauwerke schufen.Die Stadt hatte damals 30000 Einwohner.

Zur Besichtigung muss man erst durch eine ca. 1 km lange Felsklamm mit 100 m hohen Felswänden wandern. Dann öffnet sich das Tal vor der Schatzkammer.

Man erkennt auch auf dem Foto, dass der Besucherandrang enorm war.

Die weiteren Eindrücke vermitteln am besten die folgenden Fotos.

Buntsandstein

 

 

Unser vorletztes Etappenziel war Aquaba am Roten Meer. Dort hat Jordanien seinen einzigen Hafen. An dieser Nordspitze des Meeres grenzen 4 Länder aneinander: Jordanien,Israel ( Stadt Eilat), Saudi Arabien und Ägypten.

Wir haben hier in einem schönen Hotel Resort 3 Tage Erholung am Pool und am Strand genossen. Bei  Lufttemperaturen um 30  (es war nicht schwül) und 25 Grad im Meer ein sehr angenehmes Vergnügen.

Von dort machten wir aber auch noch einen Tagesausflug in die Wüstenlandschaft des Wadi Rum. Jordanien besteht übrigens zu 90% aus Wüste.Im Wadi bestiegen wir eine alte Dampfeisenbahn und erlebten auf der Fahrt eine Schauvorführung, die die Arabische Revolution von 1916 nachstellte. Der Zug  wurde angegriffen, der Angriff konnte aber von den Soldaten auf dem Zug erfolgreich abgewehrt werden.

Auf einer anschließenden zweistündigen Fahrt mit dem Jeep im Wadi Rum entdeckten wir bizarre Felsformationen und Sanddünen. In einem Beduinenzelt wurde uns zum Schluss der Tour Tee serviert. Die Beduinen sind heute fast alle sesshaft, viele arbeiten im Tourismus.

Ein Höhepunkt der Reise wartete noch auf uns: Das Tote Meer. Nach einer 6-stündigen Busfahrt nach Norden erreichten wir das Resort und Spa Dead Sea.

Impressionen im Resort

Am nächste Morgen nahmen wir dann das Bad im Meer mit seinem Salzgehalt von 30%.Es trägt einen wunderbar. Der Auftrieb ist so stark, dass man Mühe hat, seine Füße auf den Grund  zu drücken.Wer wollte , konnten seinen Körper mit Meeresschlamm bestreichen und nach einigen Minuten dann ein neues Bad nehmen. Das soll gut für die Haut sein. Abschließend ist in jedem Fall ein gründliches Abduschen erforderlich.

 

Am letzten Tag brachten uns die Airline pünktlich nach Deutschland zurück.

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