Eigentlich wollten wir den ersten Teil unseres Sommerurlaubs in Mittenwald verbringen, aber aktuelle Meldungen über erhebliche Kontrollen und Straßensperrungen im großen Umkreis um das Schloss Elmau im Zusammenhang mit dem G -7- Treffen sowie Zäune mitten durch das Wandergebiet von Mittenwald veranlassten uns zu einer kurzfristigen Umbuchung Wir fanden eine sehr schöne Ferienwohnung in Riezlern im Kleinwalsertal.Der Vermieter stellte uns einen Freischein für alle Bergbahnen und Busse im Tal zur Vefügung. Sehr angenehm!
Unsere erste Wanderung führte in das Gemsteltal bei Mittenberg. Am gesteckten Ziel in der Gemstelhütte genossen wir eine reichhaltige Aufschnittplatte. Diese „Brettle“ mit Schinken, Wurst und Käse bevorzugten wir häufig auf allen zukünftigen Wanderungen zur Mittagspause.
Es muss nicht immer hoc h in die Berge gehen.Auch die Talwanderung von Hirschegg nach Mittelberg entlang der Breitach ( im weitern Verlauf entsteht die bekannte Breitachklamm) hat uns sehr gefallen. Eine überdachte Brücke fiel uns auf. Eine Hinweistafel erläuterte, dass die alte Brücke durch Wassermassen weggespült wurde und dafür diese neue sehr massiv errichtet wurde, sodass nun sogar Trecker darüber fahren können.
Der Höhepunkt für uns im Kleinwalsertal:
Von Riezlern mit der Kanzelwandbahn hoch zur Bergstation des Fellhorn auf 1949 m Höhe, dann entlang der Flanke des Fellhorn mit reichhaltiger Alpenflora abwärts zur Mittelstation der Fellhornbahn, mit der Bergbahn runter nach Oberstorf und schließlich mit dem Bus zurück ins Kleinwalsertal. Herrlich! Und nicht anstrengend!
Nach einer Woche hieß es „umsiedeln“ nach Italien. Wir wählten die kürzeste Verbindung durch das Tannheimer Tal, über den Fernpass nach Innsbruck, auf der Brenner Autobahn nach St. Ulrich ( 1236 m ü.M.), dem Hauptort im Grödner Tal.
Man findet hier moderne , luxuriöse Hotelanlagen, eine schöne Fußgängerzone, verschiedene Kirchen, aber auch alte Bauernhöfe.
Unsere Wohnung lag sehr zentral, sodass wir alle Einrichtungen bequem zu Fuß erreichen konnten.Von unserem Balkon hatten wir herrliche Ausblicke.
Ganz in der Nähe mussten wir immer an einer alten Lokomotive vorbeigehen. Wir fanden heraus , dass hier im Grödner Tal 1915/16 eine ca. 31 km lange Schmalspurbahn gebaut wurde – von Klausen im Eisacktal über St. Ulrich nach St. Christina. Immerhin sind das ca. 1000 Höhenmeter, die zum Teil in Kehrtunneln überwunden wurden. Bis 1961 war sie im Betrieb. Heute ist die Trasse ein Wanderweg, den wir bis St. Christina gegangen sind. Der erste Abschnitt ist nach Luis Trenker benannt, der hier geboren wurde. ( Bergsteiger, Filmregisseur, 1892 – 1990)
Es gibt in St Ulrich 3 Aufstiegsanlagen. Wir kauften uns deshalb ein 6-Tage -Ticket, um sie beliebig oft benutzen zu können. Mehrfach ging es mit einer modernen Umlaufbahn hinauf auf die Seiser Alm. In einer Höhenlage zwischen 1600 und 2958 m ist sie mit 56 km² Europas größtest Almgebiet. Da die Heuernte geerade erst anfing, konnten wir uns an der reichen Flora mit ca. 740 Pflanzenarten erfreuen. Vor allen Dingen Heidi war begeistert und fotografierte eifrig.
Die Alm wird eingebettet von Langkofel, Plattkofel. Rosszähne und natürlich vom Schlern, der höchsten Erhebung mit 2563 m. Wir erinnerten uns an seine Besteigung zuammen mit den Kindern ( 11 und 6 Jahre alt ) im Jahr 1980 von Völs aus – 1800 m hoch und wieder runter – und an die Wanderung hoch zu den Sternhäusern ( 2450 m) von Heidi und mir, allerdings von der Alm aus – 800 Höhenmeter. Diesmal haben wir uns damit begnügt, alles von der Alm aus zu betrachten.
Fast durchgehend hatten wir sommerliche Temperaturen,aber wir mussten aufpassen, denn es waren häufig Gewitter angesagt. Einmal erwischte uns ein heftiger Regenschauer. Unter einem gr0ßen Schirm eines bewirschafteten Berggasthofes konnten wir uns schützen.
Zu einer weiteren Tour brachen wir mit einer Bergbahn in die Secada Almregion ( 2518 m )auf. Dort hinauf bin ich schon mal im Rahmen einer KLassenfahrt 2006 geklettert.Damals wie heute überraschen auf der einen Seite die steilen Felsformationen und auf der anderen Seite die sanft abfallenden Almwiesen.
Die 2 Wochen waren schnell vorbei. Auf der Rückfahrt legten wir eine Zwischenübernachtung in Schwabach bei Nürnberg ein – nicht zum ersten Mal. Unterwegs reservierten wir uns für den Abend einen Platz bei „Fabiano“, einem von uns schon erprobten „Italiener“ und genossen ein leckeres Essen.