Auf unserer Reise zur Ostsee machten wir zunächst Zwischenstation in Lüneburg. Es war Montag und wie üblich waren alle Museen geschlossen, aber auf Rundgängen konnten wir in den 2 Tagen doch viele Eindrücke von der alten Hansestadt gewinnen. Der Reichtum der Stadt zeigt sich in den zahlreichen wunderschönen Backsteingebäuden. Das Salz („weißes Gold“) und der Handel damit machten das möglich.
Die Ilmenau war damals noch schiffbar bis zur Elbe. Bis zu 7o Schiffe lagen bereit, um das Salz zu befördern. Der alte Kran im Hafen ist das Wahrzeichen Lüneburgs. Er wurde von bis zu 8 Männern (häufig Häftlinge ) angetrieben. („Tretmühlenarbeit“). Heute befindet sich dort das Kneipenviertel – der Stint. So heißen die jungen Heringe, die im Frühjahr die Elbe hoch wandern. Heringe waren im Mittelalter ein wichtiges Handelsgut und ein Grundnahrungsmitttel der armen Leute.
Ein Highlight im Stadtbild ist der Wasserturm.Von der 56 m hohen Aussichtsplattform (Lift) hat man einen fantastischen Blick über die Stadt.
Unser Ziel an der Ostsee war Prerow auf dem Darß. Dort waren wir kurz nach der Wende schon einmal mit dem Wohnmobil. Damals wie heute darf man auf dem Zeltplatz mitten zwischen den Dünen direkt am Strand campen. Inzwischen hat sich der Ort natürlich touristisch weiter entwickelt. So wurde u. a. eine Seebrücke gebaut. In Prerow waren wir mit unserer Freundin Babsi zu unserem jährlichen gemeinsamen Urlaub verabredet.
Fischland –Darß – Zingst ist eine 45 km lange Halbinsel zwischen Rostock und Stralsund. Sie trennt den Bodden von der Ostsee ab. Die Halbinsel ist der ständigen Veränderung dorch die See ausgesetzt. Fischland ist großteils Abtragungsküste. Der dort abgespülte Sand wird von Strömungen in Ostrichtung als Strandversetzung entlang der Küstenlinie transportiert und in Form einer Nehrung wieder abgesetzt.Auf Radtouren und Wanderungen haben wir Darß und Zingst erkundet. Dabei waren Babsis Ortskenntnisse sehr hilfreich.
Auf der Seeseite gibt es endlos lange Strände – an 2 Tagen mit kräftigem Wind.
Auf der Bodenseite findet man kleine Hafenstädtchen mit alten Kaptitäns- bzw. Matrosenhäusern wie in Born.
In der Kernzone des Naturschutzparks Vorpommersche Boddenlandschaft steht der Leuchtturm Darßer Ort. Er ist 35 m hoch und ist von Prerow aus nur per Fahrrad, mit Pferdekutsche oder zu Fuß zu erreichen. Er wurde 1847 erbaut und immer noch in Betrieb, allerdings ferngesteuert. Dort befindet sich auch das Natureum, eine Ausstellung, die über Fauna und Flora informiert.
In Barth besuchten wir übrigens das Bibelzentrum. Mittelpunkt des Museums ist die ins Niederdeutsche übersetzte Barth – Bibel (1588).
Stimmungsbild vom Bodden
Die Rückfahrt nach Wennigsen hatten wir über die Autobahnen Lübeck und Hamburg geplant. Ein angekündigter Stau vor Hamburg mit einer Wartezeit von 3 Std. führte uns dann auf Umleitungen über Bundesstrassen nach Hause – dauerte auch lange.
rerow audem Darß