Wernigerode am Harz

Wir haben uns 4 Tage Zeit genommen, um einmal Wernigerode und sein Umland ein bisschen zu erkunden. Die Stadt mit ihren  35000 Einwohnern ist   geprägt durch den mittelalterlichen Stadtkern mit seinen Fachwerkbauten, z. B.  das wunderschöne Rathaus.

Hoch über  der Stadt erhebt sich das Schloss. Ursprünglich aus einer um 1110 erbauten Burg hervorgegangen, stellt es sich heute als ein Bauwerk aus verschiedenen  Epochen mit Elementen aus Romantik, Spätgotik und Barock dar.

 

 

Eine erste Wanderung führte uns auf den „Armeleuteberg“, den Hausberg von Wernigerode. Der Name stammt aus dem 17. Jahrhundert, als sich dort ein Hospital für Arme befand (heute ein Gasthaus). Der Aufstieg auf 462 m führte uns  auch zum Kaiserturm. Dieser wurde 1902 zu Ehren von Kaiser Wilhelm II errichtert. Der Bau von Kaisertürmen stellt sich ähnlich dar wie der Bismarckkult  und dem damit verbundenen Bau von Bismarcktürmen.

Auf dem Rückweg kamen wir zu unserer Überraschung an einer Anlage mit 4 verschiedenen  Mattensprungschanzen vorbei. Dort finden im Sommer regelmäßig Wettkämpfe statt.

Am nächsten Tag ging es zur „Steinernen Renne“ ( Rinne). Es stellte sich als sehr mühsam heraus, in der Schlucht des Flusses Holtemme mit zahlreichen kleinen Wasserfällen und Stromschnellen vorwärtszukommen und die 250 Höhenmeter zu bewältigen.

Schon im 19. Jahrhundert gehörte dieses Naturschauspiel zu einer der meist besuchten Schönheiten des Harzes. Beim Bau der Harzquer- und Brockenbahn wurde sogar am unteren Schluchtanfang ein Bahnhof errichtet.

Daneben  steht ein ehemaliges Wasserkraftwerk ( Industriedenkmal) , das zur Versorgung eines Granitwerkes gebraucht wurde.. Auf diesem Gelände entstand 1944 eine KZ-Außenanlage mit 500 Häftlingen. Am oberen Ende der Schlucht steht  die Waldwirtschaft Steinerne Renne – bis heute für Besucher nur zu Fuß zu erreichen.

Nach so einem anstrengenden Tag legten wir wandermäßig eine Pause ein und fuhren zu Zielen im Harzvorland – zuerst zur Rappbodetalsperre (höchste Staumauer in Deutschland) bzw. zur Hängebrücke „Titan“, die sich mit 458 m Länge und in 100 m Höhe über die Bode spannt. Beim Überqueren schwankte die Brücke doch deutlich – auch wegen eines kräftigen Seitenwindes –  sodass wir uns an den Seilen lieber festhielten. Ein tolles Erlebnis!

Danach ging es weiter nach Quedlinburg ( Weltkulturerbe). In der historischen Altstadt mit verwinkelten Gassen und kleinen Plätzen stehen ca. 2000 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten. Am Marktplatz befindet sich das Renaissance-Rathaus mit der Rolandstatue davor.

Auf dem Schlossberg erhebt sich die Stiftskirche. Von dort hat man einen großartigen Blick auf die Stadt und die kleinen Gärtern entlang der Schlossmauer.

Nicht weit entfernt im Harzvorland gibt es die „Teufelsmauer“. Sie ist eine  aus hartem Sandstein bestehende Felsformation, die auf einer Länge von 20 km an 3 Stellen zu Tage tritt, u.a. bei Blankenburg, und ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Viele Geschichten ranken um diese Erscheinung. Einer Sage nach geht es um einen Streit zwischen Gott und dem Teufel.  Sie beginnt so: “ Das Land, dass der Satan mit einer riesigen Mauer in einer Nacht umbaut, könne er behalten…..“

 

 

 

 

 

Am letzten Tag unseres Aufenthaltes unternahmen wir eine schöne Wanderung auf dem Europawanderweg (E11), klassifziert auch als Wanderweg „Deutsche Kaiser und Könige“ sowie als Klosterweg von Wernigerode zum Kloster Drübeck, das sich aber leider als nicht sehr sehenswert  darstellte. Unterwegs passierten wir folgenden Hinweis:

Abschließend bleibt festzustellen, dass wir unsere Unternehmungen immer bei trockenem, aber doch recht kühlen Temperaturen durchführen konnten. Den Brocken haben wir auch deswegen nicht bestiegen – an einem Tag lag dort oben noch Schnee und es stürmte heftig.

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