Für die lange Anreise nach Usedom hatten wir eine Zwischenübernachtung eingeplant. Wir wählten Caputh am Schwielowsee in der Nähe von Potsdam aus. Dort hatten wir schon einmal ein paar Tage Urlaub gemacht.
Für 10 Tage hatten wir uns eine schöne gr0ße Ferienwohnung in Bansin gemietet. Sie lag sehr günstig in der Nähe zu einem Einkaufszentrum, nur ca. 800 m zum Strand und nahe bei einem kleinen See.
Bansin ist neben Heringsdorf und Ahlbeck eines der 3 Kaiserbäder auf der Insel Usedom.
Vor rund 100 Jahren war es das wohlhabende Bürgertum und der Adel aus Berlin, die zur Sommerzeit nach Usedom reisten. Sie hinterließen ein einzigartiges erhaltenes Ensemble prachtvoller Villen. Besonders schön sind die an der Bansiner Bergstraße etwa von 1897 bis 1905 auf Lücke gebauten Häuser , die den Blick auf die Ostsee auch aus der zweiten Reihe zulassen.
Alle 3 Bäder haben Seebrücken gebaut:In Bansin ist es ein einfacher Holzsteg, in Heringsdorf steht die modernste und in Ahlbeck die m. E. älteste und auch schönste-
Wir sind mehrmals die Bäder abgefahren – immer entlang des Strandes auf einem gut ausgebauten Radweg neben der Promenade. Der Strand auf Usedom ist insgesamt 42 km lang und feinsandig und reicht auf der einen Seite über die polnischde Grenze bis nach Swinemünde. ( Entfernung Bansin – Swinemünde ca.10 km)
Im Nordwesten endet Usedom im geschichtsträchtigen Peenemünde, wohin wir einen Ausflug mit dem Auto machten.Im Ort entstand ab 1936 das größte militärische Forschungszentrum Europas. Auf einer Fläche von 25 km² arbeiteten bis zu 12000 Menschen an Fern- und Präzionswaffen, z. B. entwickelten sie Flugbomben und Großraketen. Sie wurden als Terrorwaffen konzipiert und ab 1944 als „Vergeltungswaffen“ ( V 1/V 2) eingesetzt. Die Einschläge töteten in England und Belgien ca. 17000 Menschen. Auf der Ausstellungsfläche von 5000m² rund um das Kraftwerk sind Dokumente, Originalteile und Modelle zu besichtigen.
Wir unternahmen auch eine Radtour ins „Achterland“ der Insel. Dabei waren wir überrascht, wie hügelig das Gebiet ist. Ohne unsere E-Bikes hätten wir das nicht geschafft. Ziel war u. a. das Wasserschloss in Mellenthin. Das Schloss aus dem 16. Jahrhundert wird heute als Hotel und Restaurant genutzt. Eine Kaffee- und eine Waffelrösterei sowie eine Bierbrauerei locken viele Besucher an.
Es bleibt noch zu erwähnen, dass wir während unseres Aufenthaltes prima Sommerwetter genießen konnten. Usedom – die Insel mit durchschnittlich 2000 Sonnestunden im Jahr – hielt ihr Versprechen. Badewetter!
Unsere Rückreise haben wir für einen kurzen Besuch bei unserer Freundin Babsi in Rostock unterbrochen. Dort bekamen wir einen leckeren Imbiss in ihrer schönen Wohnung. Einen weiteren Stopp mit 2 Übernachtungen gab es natürlich noch in Hamburg. Dort fand in einer Kneipe auf dem Kiez eine größere Party zum 50. Geburtstag unseres Sohnes statt. Bis zum Sonnenaufgang haben wir aber nicht durchgehalten. Einige Gäste beendeten die Feier mit einem Besuch des Hamburger Fischmarktes – das haben wir später erfahren.