Costa del Sol

Ein Kälteeinbruch in Deutschland und die Wetteraussichten in Südfrankreich – unser eigentliches Ziel mit dem Wohnmobil – veranlassten uns, spontan eine Reise in den Süden Spaniens nach Almunecar zu buchen. Der Ort liegt ca. 80 km östlich von Malaga, also an der Costa del Sol, genauer an der Costa Tropicana.

Vom Hotel aus hatten wir einen herrlichen Blick auf das Meer. Der Kiesstrand und die Wassertemperaturen lockten aber nicht zum Baden.

Auf der  kilometerlangen Promenade unternahmen wir erste ausgedehnte Spaziergänge. Es war durchweg angenehm frühlingshaft warm um die 20 Grad, aber in den ersten beiden Tagen recht stürmisch.

Festung mit Hotel im Hintergrund

 

 

 

 

 

 

 

Almunecar hat 25ooo Einwohner, eine wunderschöne Altstadt mit zahlreichen Gassen, in denen wir uns auch nach einer Woche immer wieder neu orientieren mussten.Oft landeten wir auf dem Marktplatz mit den einladenden Restaurants und genossen bei Bier und Wein die mediterrane Küche und Meeresfrüchte aller Art sowie den Cortado – den spanischen Kaffee zum Abschluss. Am letzten Tag bot uns dazu eine Straßenkünstlerin einen sehr ansehnlichen Flamenco. Gern spendeten wir ihr ein Trinkgeld für die Vorführung.

Übrigens: Wenn man vor dem Essen irgendein Getränk bestellte, wurde erst einmal eine Tapa als Kostprobe serviert. Jedes Lokal hatte  andere Tapas. Wenn man wollte, konnte man also von Taverne zu Taverne ziehen und die Angebote probieren. Wir haben das nicht ausgenutzt.

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Die Stadt hat eine bewegte Geschichte: Phönizier, Seeräuber, Römer und natürlich auch die Mauren haben im Laufe der Jahrhunderte die Stadt erobert und das Stadtbild  geprägt., z.B. das römiche Aquädukt.

Herausragt das Castillo de San Miguel, das gut restauriert ist und in dem sich ein sehr ansehnliches Museum befindet. Die phönizische Festung hatten auch die Römer und später die Mauren in Besitz genommen.

In dem Park davor sind die Überreste einer „Salzgärungsfabrik“ aus der punisch-römischen Epoche zu besichtigen.

Dass dieser Küsenabschnitt immer sehr begehrt und umkämpft war, belegen auch die Wachtürme, die in regelmäßigen Abständen auf den Anhöhen stehen. Einen, den wir von unserem Hotelbalkon sehr gut sehen konnten, war zu einem Leuchtturm umfunktioniert worden. Sein Leuchtfeuer konnten wir abends beobachten. Natürlich hatten wir ihn auf einer längeren Wanderung als Ziel auserkoren.

Ein weiterer  Ausflug führte uns in das subtropische Tal des Rio Verde bei Almunecar. In dem geschützten Tal war die Erntezeit zwar vorbei, aber an einzelnen Exemplaren konnten wir doch erkennen, was hier alles wächst und gedeiht.

Aprikosen

Zitronen

Bananen

 

Mango

Rote Kresse

Feigenkakteen

Cherimoyas ( Rahmäpfel)

Insgesamt können wir sagen, dass Almunecar durchaus eine Reise wert ist.

 

 

 

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Inselhüpfen auf den Kanaren

 

Sechs Inseln in 15 Tagen – bei dieser Reisekombination mit Flug, Fähre und Bus lernten wir die Verschiedenheit der Kanaren auf einer einzigen Reise kennen. Das Programm war im Prinzip so gestaltet:  Ein Tag Anreise – ein Tag Rundreise – ein Tag Ausruhen/Freizeit. (La Palma und El Hierro besuchten wir übrigens nicht.) An den Strand, zum Meer zieht es wohl die meisten Touristen. Aber erst im Landesinneren entfalten die Inseln ihren unterschiedlichen Charakter.

Auf Fuenteventura begann und endete nach 14 Tagen  unsere Reise. Die zweitgrößte Insel liegt nur 100 km vor der afrikanischen Küste. Das zeigt sich auch in einer mondähnlichen Landschaft mit hohen Dünen an der Ostküste. Es handelt sich um organischen Sand, d.h. er wurde zum Teil aus Namibia herangespült und dann mit Muschelkalk versetzt. Dadurch sind endlose breite herrliche Strände entstanden. Also wenn man einen Bade- und Strandurlaub plant, dann liegt man hier richtig.

Im Schnitt gibt es im Jahr  140 l Niederschlag, da die Berge  mit 700/800 m zu niedrig für den Steigungsregen des Nordostpassates sind. Bei unserem Aufenthalt dort empfing uns obendrein ein  Saharawind mit ca. 30 Grad.  Baden im Atlantik war angesagt.

Auf der Insel gibt es keine Industrie und auch kaum Landwirtschaft .Alles muss importiert werden, sogar das Futter für die Ziegen. Meerwasserentsalzungsanlagen sorgen für Trinkwasser, das aber nicht sehr gut schmeckt.

Eine Station auf unserer Rundfahrt war das Dorf Pajara mit seiner einzigartigen Kirche aus dem 17.Jh. Im Kirchenportal sind Tiermotive der aztekischen Kunst zu erkennen. Auswanderer in vergangener Zeit haben sie aus Mexiko zurückgebracht.

Nur selten gibt es so grüne Oasen wie in Vega de Rio Palma.

Noch am gleichen Abend erfolgte die Überfahrt nach Lanzarote,der östlichsten und vulkanischsten Insel. 300 Vulkanhügel ragen empor. Besonders eindrucksvoll, schroff und dunkel wirkt die bizarre Landschaft im Parque Timanfaya im Süden.Die Eruptionen begannen im Jahr 1730, dauerten 6 Jahre und verwüsteten 200 Quadratkilometer Land sowie 50 Dörfer. Nur einige Flechtenarten haben es bisher geschafft,ein bisschen Vegetation zurückzuerobern.

Weite Flächen der Insel sind mit organischem und vulkanischem Sand bedeckt. Diese 20 cm dicke  fruchtbare und lockere  Schicht wird durch Mauern vor dem Passatwind geschützt, um dann darin Gemüse und Wein anzubauen.

Es gibt aber auch grüne „Lichtblicke“ wie das Dorf Haria, das im „Tal der 1000 Palmen“ liegt und das wir von einem Aussichtspunkt bestaunen konnten.

Der Künstler Cesar Manrique ( 1919 – 1992) ist der berühmteste Sohn der Insel und sein positiver Einfluss ist überall zu spüren.An Kreisverkehren sieht man seine riesigen beweglichen Skulpturen.

Er hat aber auch dafür gesorgt, dass es keine Hochhäuser oder Reklametafeln gibt. Die tradionellen Stilmerkmale, z.B. die üblich weiß getünchten Häuser, heben sich markant hervor.

Am selben Tag starteten wir noch zu einer kurzen Überfahrt zu Nachbarinsel La Graciosa mit seinem kleinen Hafen. Hier leben nur 700 Menschen und es gibt keine befestigten Straßen, auf denen man nur mit Land Rovern vorwärtskommt. Tagestouristen wie wir bevölkern die Gassen. Auf der Hin- und Rückfahrt war es an diesem Tag recht stürmisch und wir mussten uns auf der kleinen Fähre gut festhalten.

Und der nächste Inselhüpfer stand an. Nach einem langen Tag auf See landeten wir auf Teneriffa, der größten und unserer Meinung nach vielseitigsten Kanareninsel: Meer – Strand – Gebirge – Bananenfelder – Kiefernwälder – interessante Ortschaften. Unser Standort war Puerto la Cruz an der Nordwestküste mit seinen schwarzen Stränden.

Das erste Ziel auf der Rundfahrt war Garachico, eine elegante Stadt mit stattlichen Gebäuden und schönen Holzbalkonen.

Es gibt allerding keinen echten Strand, aber das Schwimmen in den natürlichen Buchten an der felsigen Küste  mit seiner vorgelagerten Felseninsel hat bestimmt auch seinen Reiz.

Weiter ging die Fahrt zum angeblich größten und ältesten Drachenbaum der Welt. Er soll schon über 1000 Jahre alt sein. Zweifel diesbezüglich kommen auf, wenn man weiß, dass seine Luftwurzeln von oben nach unten wachsen und der Baum innen hohl ist. Baumringe gibt es also nicht.

Durch dichte Passatwolken ging die Fahrt nun aufwärts in den Parque Nacional del Teide. Mit 3718 m ist der Teide sogar der höchste Berg ganz Spaniens.Das Mikroklima bescherte uns auf der Nordseite Regen und auf der Südseite ab 2000m Höhe Sonne.Ein wunderbarer Anblick!

Der Park ist eine Welterbestätte der UNESCO  und ein begehrtes Wandergebiet. Dort wachsen 14 Pflanzen, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt.

In der ringförmigen Caldera von 16 km Durchmesser erhebt sich der Pico del Teide. Der Krater dort oben hat einen Durchmesser von 80 Meter. Man kann ihn in 5 Std. ersteigen oder aber die Seilbahn nehmen. Zu beidem hatten wir leider keine Zeit, wobei die Option der Seilbahn nicht glücklich gewesen wäre: Sie hatte einen Defekt und die Leute mussten mühsam aus der Kabine abgeseilt werden.

Für einen Tagesausflug brachte uns eine Fähre von Teneriffa zur Nachbarinsel La Gomera. Dort gibt es keine großen Touristenzentren oder Hochhäuser – auch keine ausgedehnten Strände. Von derMitte der Insel ziehen sich 40 tiefe Schluchten hinunter zum Meer. Schmale Straßen winden sich an Felswänden entlang hinauf in den Nationalpark mit dem besterhaltenen Lorbeerwald der Welt. Hier wachsen bis zu 10 m hohes Heidekraut und endemische Riesenlöwenzahne. Wegen der gr0ßen Feuchtigkeit sind die Baumstämme mit Moos bewachsen. In diesem gr0ßartigen Wandergebiet gibt es übrigens kein Gr0ßwild – wie nirgends auf den Kanaren.Ursprünglich lebten hier nur Fledermäuse und Insekten. Kaninchen, Mäuse und Ratten z.B. wurden irgendwann importiert.

Heiderkraut (Erika)

Riesenlöwenzahn

 

Überraschend war für uns die Vorführung der Pfeifensprache, die früher auf Gomera als Warnsignale üblich waren.Wir konnten in einzelnen Pfiffen tatsächlich Wörter wiedererkennen.Inzwischen ist die Pfeifensprache Weltkulturerbe und wird als Schulfach gelehrt.

Auf Gomera wird das Wasser aus dem Grundwasser ud den 14 Stauseen entnommen( es regnet genug) und zu 80% für den Bananenanbau verwendet. Eine Bananenpflanze braucht 20 Liter am Tag. Die Bewässerung und der Anbau werden von der EU subventioniert. Da diese Bananen aber zu klein sind, entsprechen sie nicht der EU-Norm und können daher nur auf das spanischen Festland verkauft werden. Ein Kuriosum!

Die nächste Insel Gran Canaria, die drittgrößte mit 850 T. Einwohnern, davon allein 380 T. in der Hauptstadt Las Palmas.Es ist eine fruchtbare Insel mit 3 Kartoffelernten im Jahr, 2000 Pflanzenarten, davo 40 endemische.Viele davon konnten wir in einem botanischen Garten bewundern, u.a. den „Schwiegermuttersessel“ – einen Kaktus.

Schwiegermuttersessel

In der Stadt Teror mit seinen malerischen alten Häusern mit Holzbalkonen  galt es vor allem die Basilika zu besichtigen, die Heimat der Schutzheiligen von Gran Canaria. Sie muss uns auch beschützt haben vor einem heftigen Gewitter mit Hagel! In einem Andenkenladen mit einer Schnapsprobe haben wir es gut überstanden. Die Hagelkörner waren auch für die Einheimischen ein begehrtes Fotomotiv – so etwas hatten sie noch nie gesehen.

Am nächsten Tag ging es zurück nach Fuerteventura. In den beiden letzten Tagen im Süden der Insel unternahmen wir ausgiebige Wanderungen am Strand.

Unser Pool mit Meeresblick

Ein Ziel war die kleine Hafenstadt Morro Jable mit seinem Leuchtturm.

Sehr zutrauliche Erdhörnchen, Kanarienvögel und sogar wildlebende Esel auf den Salzwiesen gestalteten die Spaziergänge abwechselungreich

Unser Rückflug war angenehm, d.h. zuerst schaukelte es sehr, aber dank des kräftigen Rückenwindes verkürzte sich die Flugzeit auf 4 Std. (sonst 5 Std.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Costa de la Luz

Die  Reise führte auf 2 Kontinente  und in 4 Länder – das sieht nach Reisestrapazen aus – war es aber zum Glück nicht, sondern das Programm war zwischen Besichtigungen und freien Tagen sehr ausgewogen konzipiert.

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Wir waren in Hotels wenige Meter vom Strand entfernt untergebracht, sodass wir unsere freie Zeit bei ausgedehnten Strandwanderungen genießen konnten. Da für die Spanier die Urlaubszeit längst beendet war, „gehörten “ der Strand und das Meer uns verbliebenen Touristen: Vormittags  wandern, mittags in einem Strandlokal Meeresfrüchte genießen, Siesta halten und nachmittags baden im Atlantischen Ozean.

Positiv überrascht waren wir, als wir an Heidis Geburtstag eine Flasche Sekt vom Hotel geschenkt bekamen, die wir dann abends auf der Terrasse  zusammen mit unserer netten Urlaubsbekanntschaft Elke und Reiner genossen.

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Besonders angenehm empfanden wir auch, dass die Küstenlinie nicht zugebaut war, sondern durch den maurisch-spanischen Baustil aufgelockert wirkte.

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Bisher dachte ich immer , dass die  Meere leergefischt sind. Hier an der Costa de la Luz  zumindest stimmt das nicht. Muscheln, Tintenfisch und sonstige Meeresfüchte gab es zur Genüge. Aber auch die typischen spanische Tapas sind ja nicht zu verachten.

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Ein Ausflug führte uns an die Algarve zu Orten, die Heidi und ich von einer früheren Portugalreise kannten, nach Sagres, dem südwestlichsten Punkt des europäischen Festlandes und nach Lagos mit seinen schönen Buchten. Dieser Küstenabschnitt ist geprägt von spektakulären Felsformationen aus Kalkstein, die wir auf einer Bootsfahrt erkundet haben.

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An diese originelle Imbissbude konnten wir uns auch erinnern. Auf eine Bratwurst haben wir aber verzichtet.

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Ein kultureller Höhepunkt der Reise war der Besuch in der Metropole Andalusiens – Sevilla. Auf einem Stadtrundgang bekamen wir einen Eindruck von der Geschichte der Stadt, die sich in prachtvollen Plätzen, wie der Plaza de Espana mit seinen 17 großartigen Mosaiken – sie symbolisieren die17 Provinzen des Landes – oder der größten gotischen Kathedrale der Welt widerspiegelt. Auf eine Besichtigung haben wir allerdings verzichtet, da die Warteschlange zu lang war.

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Dafür haben wir lieber eine Bootsfahrt auf dem Guadalquivir gebucht. Dieser Strom führt ca. 600 km ins Landesinnere und ist bis Sevilla auch für mittlere Kreuzfahrschiffe geeignet. Wir starteten am Goldenen Turm – auch ein Wahrzeichen der Stadt. Der Name lässt sich zurückführen auf die Tatsache, dass hier das Gold und Silber aus den eroberten Ländern im Mittelalter angelandet wurde. ( Er hat natürlich auch ein goldenes Dach.)

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Zahlreiche , z. T. durchaus futuristische Brücken überqueren den Fluss. Das hängt zusammen mit der EXPO 1992, von der auch die erste Originalrakete Ariane noch am Ufer ausgestellt  ist.

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Ein anderes Ausflugsziel war Tanger. Mit dem Schnellboot ist man in ca. einer Stunde dort (17 km). Ein Berber führte uns durch die Altstadt und den Basar.  Ähnliche Eindrücke habe ich schon auf früheren Reisen beschrieben, sodass ich darauf nicht weiter eingehe, sondern gleich die nächste Exkursion, nämlich  nach Gibraltar beschreibe.

Gibraltar ist 6,5 km² gr0ß und gehört  seit 1704 zu England. Diese Kuriosität ist ein Ergebnis des Spanischen Erbfolgekrieg.Dass englische Königshaus hat einem   französichen Thronfolger in Spanien zugestimmt und dafür Gibraltar als „Belohnung“ erhalten. Es war immer wieder umkämpft und es wimmelt daher dort nur so von ehemaligen militärischen Einrichtungen, z.B. 50 km Tunnel,und Befestigunganlagen. Auch heute noch ist es eine wichtige Militärbasis Englands, obwohl heute Spanien und Gibraltar friedlich miteinander umgehen, ja sogar  in wirtschaftlicher Hinsicht aufeinander angewiesen sind. Zu den 33000 Einwohnern kommen zahllose spanische  Pendler und die vielen Touristen, die es einerseits auf die Main Street treibt, wo man zollfrei einkaufen kann, und dann natürlich auf den berühmten Affenfelsen im Naturreservat Upper Rock. Dorthin gelangt man mit einer Seilbahn oder einem Kleinbus, den wir wählten – unterwegs gestoppt von den Affen, die wohl mal irgendwann von Marokko „importiert“ worden sind.

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Übrigens scheint sich das Mikroklima des Felsens dem Englands angepasst zu haben: Wie an jedem Tag war er auch bei unserem  Besuch von Wolken umgeben, obwohl drumherum die Sonne  schien. Er besteht übrigens aus Kalkstein – daher gibt es auch eine Tropfsteinhöhle – und ist 426 m hoch, steil abfallend zum Meer.

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Heidi und ich entdeckten aber auf unserem Rundgang auch noch ein typisch britisches Kleinod. Trotz des begrenzten Territoriums gönnte man sich einen botanischen Garten mit vielen exotischen Pflanzen aus aller Herren Länder.

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Weitere  Stationen unserer Rundreise möchte ich noch mit ein paar Fotos der Vollständigkeit wegen kurz vorstellen:

Arcos de la Frontera, eins der „Weißen Dörfer“ Andalusiens. Die Bezeichnung Frontera deutet auf die historische Grenze zwischen Mauren und Christen hin und gibt es deshalb häufiger in der Gegend.

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Wir waren auch in Cadiz – einer wunderschönen Stadt auf einer Insel. Leider waren wir auf der Durchfahrt und hatten nur wenig Zeit, sie gründlich zu erkunden.

 

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Schließlich fuhren wir auf unserer Tour auch nach Jerez, der Stadt mit den vielen Bodegas. Wir besichtigten die weltgrößte mit 50000 Fässern, in denen der Sherry heranreift. Eine kurze Vorführung der Spanischen Hofreitschule und eine ausgiebige Verköstigung rundeten den Tag und damit auch das gesamte Besichtigungsprogramm ab.

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Drei erholsame Strandtage an der Costa de la Luz boten noch reichlich Erholung.

 

 

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BENELUX – Reise in unsere Nachbarstaaten

Das erste Ziel unserer Wohnmobiltour lag im Saarland in Losheim am See. Um diesen Stausee herum erschließt sich ein Wandergebiet – die „Traumschleifen“ mit dem Saar-Hunsrück – Steig. Da es in den Vortagen und auch während unseres Aufenthaltes dort heftig geregnet hatte, waren die Wege doch sehr aufgeweicht und das Wandern war kein reines Vergnügen. Bei Sonnenschein konnten wir aber den berühmten Panoramablick von der Saarschleife genießen.

 

Obwohl man von hier einen wirklich schönen Ausblick auf die Saar hat, wird dort gerade ein 1600 m langer Baumwipfelweg errichtet, der in einer noch höheren Plattform als der jetzigen endet. Erbaut mit EU-Mitteln! Meines Erachtens eine überflüssige Konstruktion.

Auf nach Luxemburg!

Schon in der Vorbereitung auf diese Reise stieß ich auf den Begriff „Kleine Luxemburger Schweiz“, der mich neugierig machte. Als dann auch die Bezeichnung „Müllerthal-Trail“ auftauchte, war klar , da müssen wir hin. Und wir wurden nicht enttäuscht.

Der Fluss  Sure (Sauer) hat sich im Laufe von Jahrtausenden in die Kalk – Tafellandschaft eingeschnitten und diese bizarren Felsgebilde, Schluchten und Höhlen geschaffen. Zahlreiche lokale Wanderwege, ein ausgedehntes Klettergebiet, eine Mountainbike – Strecke und eben der Müllerthal -Trail über insgesamt 120 km erschließen das Gebiet. Von Berdorf aus erkundeten wir 2 Etappen: Nach Müller-Thal und nach Echtenach.

( Mit einem Mausklick kann man die Karte und auch die Fotos  vergrößern.)

 

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Im 16.Jh. enwickelte sich aus einer kleinen Burg auf einem Felssporn, dem Bockfelsen,  eine der stärksten Festungen Europas – das Gibraltar des Nordens,das abwechselnd den Franzosen. Spaniern,Österreichern oder Preußen gehörte- die Stadt Luxemburg. Über den Höhenweg – die Corniche – gelangt man zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt – dem Unesco Welterbe  der Kasematten. Sie wurden ab 1644 im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert bis auf eine Länge von 23 km. Das Verteidigungssystem hatte mehrere Stockwerke und wurde in den Weltkriegen als Bunker genutzt. Einen Teil des heute 17 km langen Labyrinths kann man  besichtigen.

Von diesem Höhenweg hat man schöne Ausblicke ins Tal der Alzette mit den Unterstädten  Grund und Pfaffental.

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Heute leben in der Stadt  ein Drittel der Gesamtbevölkerung (ca. 150 00o) und ihre Bedeutung wird sichtbar auf dem Kirchberg, wo sich viele der europäischen Institutionen befinden.

Die nächste Etappe auf unserer Tour war Brügge. Von unserem Campingplatz konnten wir zu Fuß das historischen Zentrum erreichen. Wir waren sofort begeistert von dem wunderschönen harmonischen Stadtbild,das seit 2000 auf der Weltkulturliste steht. Auf dem Grote Markt steht der Belfried mit seinen 50 Glocken. Das Glockenspiel soll angeblich stündlich erklingen. Nach unserem Eindruck läutete es unaufhörlich. Auf dem Burgplatz fallen das Stadthuis und die Heiligbloedkapel ins Auge. Die Kapelle ist das älteste Bauwerk Brügges. Hier findet an Christi Himmelfahrt die jährliche Heiligblutprozession statt.

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Einen Überblick über die Innenstadt mit seinen unzähligen mittelalterlichen Bauten und Zunfthäusern verschafften wir uns mit einer Grachtenfahrt.

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Nach den Stadtbesichtigungen lockte nun das Meer. Wir legten einen Fahrtag ein. In einem Rutsch durchquerten wir über zahlreiche Dämme das Mündungsgebiet von Rhein, Maas und Schelde und landeten in dem südniederländischen Badeort Katwijk. Da die Ferien im Lande noch nicht begonnen hatten, ging es noch recht geruhsam an der Küste zu. Das Wetter war uns wohl gesonnen und somit konnten wir den Strand genießen. Eine Fahrradtour in dem sehr breiten Dünengürtel bis nach Nordwijk war eine angenehme Abwechselung.

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Amsterdam und der Gaasper Campingplatz waren schnell erreicht.Der Platz liegt etwas außerhalb in einem Erholungsgebiet, ist aber durch die Metro sehr günstig angebunden. Für das Stedelijk Museum (moderne Kunst) und das Reichsmuseum hatten wir zuhause Karten gebucht, sodass wir beide Male  direkt Zutritt hatten und uns nicht in die Schlangen vor den Kassen einreihen mussten. Das Reichsmuseum wurde mehrere Jahre renoviert und bietet jetzt ein modernes Ausstellungskonzept.

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Natürlich gehört in dieser Stadt  eine Grachtenfahrt zum Pflichtprogramm. Herrliche  Häuserfassaden, unzählige Brücken und viele Hausboote!

 

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Die Niederlande sind ein Fahrradland , wie jeder weiß. Die Radfahrer haben Vorfahrt und das nutzen sie auch aus. Als Fußgänger muss man sehr aufpassen, um nicht angefahren zu werden. Auf dem gut ausgebauten Fahrradnetz fahren auch Mopeds und Motorroller. Sehr erstaunt waren wir, dass alle ohne Helm fahren. Auch die Kleinkinder fahren ungeschützt bei ihren Eltern mit.

2 Tage verbrachten wir bei denEuropameisterschaften der Leichtathletik, die im Olympiastadion von Amsterdam ausgetragen wurden. Das Stadion ist ca. 90 Jahre alt ( Olympische Spiele 1928), was sich besonders an den Sitzgelegenheiten bemerkbar machte. Die Sitzreihen waren so eng bemessen,dass man sich nur schräg hineinquetschen konnte. Verabredet waren wir dort auch mit Inge  und Hannes, mit denen wir zusammen die Wettkämpfe anschauten.

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Einer der Höhepunkte aus deutscher Sicht waren die 3000 m Hindernisläufe der Frauen. Europameisterin wurde GesaFelicitas Krause – vorne im Bild

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Für den Abschluss unserer Sommertour hatten wir arrangiert, dass wir uns wie im letzten Jahr mit unserem Enkel am Alfsee bei Osnabrück treffen. Dieses Erholungsgebiet hat alles ,was ein Kinderherz begehrt: Badesee, Kinderautoland,Spielhalle und einen großen Irrgarten. Das Wetter spielte auch mit und somit genossen  wir 3 Tage dort., bevor es nach Hause ging.

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Oman und Arabische Emirate

Nach einem Nachtflug von Frankfurt  über Maskat wurden wir am frühen Morgen in Dubai von unserer Reiseleitung in Empfang genommen.Erste positive Überraschung: Unsere Gruppe bestand nur aus uns und einem weiteren Ehepaar, mit dem wir uns auch gut verstanden, wie sich schnell herausstellte.

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Trotz der Müdigkeit starteten wir erwartungsvoll zur ersten Erkundungstour in Dubai- natürlich zur traditionellen Lebensader der Stadt – dem Dubai Creek und der Altstadt. Der Creek ist ein 12 km langer Meeresarm. Am Kai liegen die schwer beladenen Dhaus. Man kann sich nur wundern, dass diese  alten Schiffe noch seetüchtig genug sind, um z. B. Waren aus dem Iran herzu- befördern. Die Kisten und Ballen werden auf dem Kai gelagert. Diebstahl ist in Dubai nicht zu befürchten. Heute werden Dhaus nur noch in einer Werft in Sur  (Oman) auf Bestellung gebaut.

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Burj Al Arab – dieses Luxushotel ist nicht nur  ein Symbol für die Wirtschaftskraft, sondern auch das Wahrzeichen der Stadt. Gebaut auf einer künstlichen Insel – Baukosten ca. 1,5 Mrd.Euro -jede Suite mindestens 170 Quadratmeter groß  kostet 800 Euro pro Nacht – 1200 Bedienstete – Unterwasserrestaurant – Lobby 180 m hoch – Gsamthöhe 321 m, um nur einige Daten zu nennen. Eine Übernachtung darin war uns nicht vergönnt.

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Mindestens genauso berühmt ist der Burj Khalifa – das höchste Gebäude der Welt mit 828 m. Mit dem Fahrstuhl sind wir mit einer Geschwindigkeit von 10 m pro Sekunde (man spürt das nicht, weil der Druck in der Kabine ausgeglichen wird) auf die Besucherplattform auf die 125. Etage 442 m hoch gefahren. Insgsamt sind es 162 Stockwerke. Eine grandiose Aussicht! ( Durch die wandhohe Verglasung konnten Aufnahmen nicht  gelingen.)

 

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Angebunden ist die zweitgrößte Shoppingmall der Welt mit 12oo Geschäften. Durch ein 33 x 8 m großes Glasfenster kann man in ein Aquarium mit 33000 Meerestieren gucken.

In einer anderen Mall gibt es sogar eine Skihalle mit Piste, Rodelbahn und Liften – und das bei 50 Grad  Außentemperatur im Sommer. Während unseres Aufenthaltes hatten wir durchgehend Sonnenschein mit 25 Grad. Sehr angnehm.

Man kann natürlich nicht nur in den Malls einkaufen, sondern auch in den verschiedenen Souks. Speziell gibt es einen Goldsouk mit über 300 Geschäften.Wir haben keines betreten, sondern nur davor gestanden. http://altisontour.apps-1and1.net/wp-content/plugins/tinymce-emoticons/images/emoticons-set-1/wondering.png

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All diesen Luxus hat die Ölförderung möglich gemacht. Durch diese Gewinne und mit der Arbeitsleistung der Gastarbeiter vornehmlich aus Indien und Pakistan ist eine Stadt der Superlative entstanden. Der Ausländeranteil beträgt in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)  85%. Sie verrichten nahezu alle Arbeiten.k1024_020

Auf den Straßen sieht man fast nur großvolumige Allradfahrzeuge. Kein Wunder bei einem Benzinpreis von 40 Cent.

Die Reise ging weiter nach Abu Dhabi, das reichste und größte der sieben Emirate. Es möchte sich zu einem neuen Touristenzentrum und einer Kulturweltstadt am Arabischen Golf  entwickeln Es hat eine moderne Infrastruktur mit Hochhäusern und breiten , begrünten Straßen. Die Stadt Abu Dhabi ist auf einer Sandinsel gebaut und mit 3 Brücken mit dem Festland verbunden und von ca. 200 kleinen Inseln umgeben. Sie ist auch der Verwaltungssitz der Regierung der VAE.

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Viele Parks, Gärten und eine 7 km lange Corniche mit Fahrradweg säumen die Küste. Wasser ist in der Wüste ein kostbares Gut. Der Wasserbedaf ist enorm, denn die Parks und Golfplätze z.  B. wollen bewässert werden. Überall sieht man an den  Pflanzungen Berieselungsanlagen. Möglich wird  die Süßwassergewinnung durch Meerwasserentsalzungsanlagen und Brunnen.

Wir besichtigten die Sheikh-Zayed-Moschee, benannt nach dem 2004 verstorbenen Scheich. Mit 4 Minaretten, zahllosen Kuppeln und Nebengebäuden ist sie die größte Moschee der VAE. Sie bietet 10000 Gläubigen Platz. Ausgelegt ist sie mit einem 5600 m² großen Teppich, der im Iran angefertigt wurde. Frauen müssen sich – wie in jeder Moschee – sehr bedeckt kleiden.

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Weltbekannt ist die Formel- 1-Rennstrecke der VAE. Während unseres Aufenthaltes dort konnte ich nur mit Mühe einen Rennwagen bei seinen Runden fototechnisch erfassen

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Am selben Tag stand  noch eine längere Autotour nach Al Ain auf dem Programm, einer Oasenstadt mit etwa 200 Quellen und Brunnen. Wegen seiner traditionellen Bewässerungsanlagen und bronzezeitlichen Ausgrabungen wurde die Stadt 2011 von der UNESCO in das Weltnatur- und Kulturerbe aufgenommen. Die autobahnähnliche Straße dahin ist übrigens durchgehend als Allee angelegt. Der Scheich wünschte es so. Links und  rechts daneben Kies-und Geröllwüste.k1024_075

Nach so vielen urbanen Strukturen erlebten  wir jetzt den Orient im ursprünglichen Sinn. In Al Ain findet täglich der letzte Kamelmarkt der VAE statt. Gehandelt werden Dromedare – es waren Hunderte. Dazu reisen die Händler aus allen Emiraten an und feilschen um die Preise. Die Dromedare sind Fleisch- und Milchlieferanten.

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Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise in das Sultanat Oman fort. Am Grenzübergang – die Kontrollen waren sehr gründlich – begrüßte uns der neue Reiseleiter Ramy mit seinem Fahrer Maged, einem Omani. Ramy stammt aus Ägypten, spricht hervorragend Deutsch und erwies sich als ein sehr netter und sachkundiger Reiseleiter.

Das Sultanat  von der ungefähren Größe Deutschlands unterscheidet sich von den Emiraten in geographischer und kultureller Hinsicht.Das kann man auch auf der Karte erschließen, die ich in einem Museum erwerben konnte.

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Seit Urzeiten ist das Land von Seefahrern (Sindbad, der Seefahrer) und Händlern besiedelt. Immer wieder gab es Kämpfe um die Macht – daher auch die zahlreichen Forts ,von denen wir einige besichtigten.

Bis 1970 gab es im Sultanat außer einigen Siedlungen an der Küste und in den Oasen keinerlei Infrastruktur – nichts außer Wüste. Zu dem Zeitpunkt übernahm Sultan Qaboos die Herrschaft. Mit dem Geld aus den Ölgeschäften erneuerte er sein Land von Grund auf. Er gab (gibt) seinen Reichtum an seine Bevölkerung weiter und schuf eine Gemeinschaft der Zufriedenen. Das erfuhren auch wir durch ihre Gastfeundschaft, Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit.

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Struktur im heutigen Oman:

  • gute  Krankenversorgung – Lebenserwartung ist aut 79 Jahre gestiegen
  • jedes Haus wird versorgt mit Strom und Wasser – jeder bekommt ein Grundstück geschenkt –
  • keine Steuern
  • Straßenbau,Flughäfen
  • Beamte: jeder möchte Beamter werden – arbeiten 6 Std am Tag – 5-Tagewoche , nach 20 Jahren geht man in Pension

Jeder Omani hat das Recht, den Sultan zu sprechen.Ab 1970 sind Frauen gleichberechtigt, sie machen heute 60% der Studierenden aus. Dennoch gebietet es die Tradition, dass die  Frauen sich zurückhaltend in der Öffentlichkeit zeigen.

Dies alles gilt für die Omanis. Sie machen 6o% der Gesamtbevölkerung aus. Aber auch an die Gastarbeiter   (vorwiegend aus Indien und Pakistan) wird gedacht.Sie erhalten einen Mindestlohn, eine Wohnung und auch 1x pro Jahr einen Heimflug.

Insgesamt herrscht ein politisch wie sozial harmonisches Klima.

Kein Wunder , dass die Unruhen des Arabischen Frühlings hier nicht zündeten. So positiv kann auch Alleinherrschaft aussehen, denn Demokratie ist nicht erkennbar. Nun macht man sich berechtigte Sorgen um den Gesundheitszustand des Sultans. Er hat keine Kinder. Die Nachfolge ist nicht geklärt. Wie geht es weiter im Sultanat Oman?

Nach diesem Exkurs zurück zur einwöchigen  Rundreise durch Oman, allerding nicht in chronogischer Reihenfolge.

Oman wird von einem sehr lang gestreckten Gebirge durchzogen – bis zu 3000 m  hoch. Mit einem Geländewagen ging es zuerst auf einer Straße und dann weiter auf einer Geröllpiste zu einem Plateau auf 2000 m  mit einem herrlichen Blick in eine 1000 m tiefe Schlucht, dem “ Grand Canyon“ Omans.

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Ramy -unser Reiseführer

Ramy -unser Reiseführer

Später fuhren wir zu einer Oase mit Dattelpalmen und Bananen. Am Eingang die Verhaltensvorschriften dazu:

 

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In frühere Zeiten zurückversetzt fühlten wir uns bei den Besuchen von traditionellen Märkten. Auf demViehmarkt und auch  auf dem Fischmarkt waren die Abläufe ähnlich. „Waren“ werden angeliefert,erfahrene  Auktionatore schätzen jeweils die Preise dafür und warten dann auf die Angebote der Umstehenden durch Zuruf – und schon ist der Kauf perfekt.

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Fischmarkt

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Ein besonderes Highlight war die einstündige Fahrt in die Wahiba- Sandwüste mit Allradfahrzeugen. Nur mit stark vermindertem Luftdruck in den Reifen konnte es gelingen, auf der verwehten Piste zu dem „1000 Nights Wüstencamp“ zu kommen, wo wir in komfortablen Zelten mit Betten und eigener Dusche/WC  übernachteten. Einen Pool gab es auch. Abends wurden wir auf eine hohe Düne gefahren und warteten auf den Sonnenuntergang. Die Beduinen, die uns fuhren, kochten spontan Kaffee und so gab es statt Sekt – wie sonst üblich – als Sundowner eine Tasse arabischen Kaffee. (Alkohol ist in der Öffentlichkeit verboten.)

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Zum Programm gehörte  auch ein Besuch bei einer Beduinenfamilie. Es sind Halbnomaden.

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Einen sehr erholsamen Aufenthalt hatten wir im Wadi Bani Khalid.Wir nahmen ein erfrischendes Bad. Ramy empfahl den Frauen, sich hier in einem öffentlichen Bad mit einem T-shirt zu bedecken und sich somit den Gepflogenheiten in einem islamischen Land anzupassen. (In den Swimmingpools in den Hotels ist das nicht erforderlich.) Zu unserem Vergnügen knapperten in dem Wasser Putzerfische an unseren Füßen herum.

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Eine besondere Ehre wurde uns zuteil, als unser Fahrer Maged unsere kleine Gruppe zu sich nach Hause zum Lunch einlud. Es gab typische omanische Speisen: Reis,Gemüse,Huhn,Brot,Datteln (ein Grundnahrungsmittel) Kaffee,Süßigkeiten. Alles wurde auf dem Fußboden serviert und man hockte sich daneben. Uns Europäern wurde aber gestattet, auf dem Sofa Platz zu nehmen. Im Gegensatz zu unseren Frauen bekamen wir Männer  die Frauen des Hauses nicht zu sehen. Dafür aber die Kinder, zwei kleine Söhne, in dem für Männer typischen Gewand.

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Die beiden jungen Omanis wollten unbedingt ein Foto mit mir machen. Jeder Erwachsene hat mindestens 1o derartige Gewänder, die immer ganz sauber sein müssen.

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Die Rundreise endete in der Hauptstadt Maskat mit ihren ca. 900000Einwohnern. Auf einer Stadtrundfahrt konnten wir uns einen Eindruck von der Metropole verschaffen., auch ein Besuch in der Altstadt und dem Souk gehörten dazu. Besonderes Augenmerk verdiente aber die Sultan Qaboos Moschee. Damit hat  der Sultan sich und seinem Volk eine ganz besonders prächtige Moschee gegönnt.Sie ist mit acht Tonnen Swarowski-Kristallen und einem fast 4300 Qudratmeter großen handgeknüpften Teppich ausgestattet.Die Marmorfliesen sind aus Carrara. Nur vom Feinsten!

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Dieses Minarett ist das höchste Minarett des Landes (72 m). Der Sultan hat festgelegt, dass in seinem Sultanat kein Gebäude höher sein darf. Es gibt also in ganz Oman keine Wolkenkratzer.

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Für uns war die Reise noch nicht zuende. Wir hatten noch zum Ausklang für 3 Tage ein Hotel am Meer mit Privatstrand gebucht. Bei ungefähr 20 Grad Wassertemperatur nutzten wir die Zeit mit ausgiebigem Baden im Golf von Oman, im Pool und bei Strandspaziergängen, wobei Heidi eifrig auf Muschelsuche ging.

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Aber dann war auch für uns diese außergewöhnliche Reise zuende. Nach etwa 7 Std. Flug hat uns der Winter in Deutschland wieder begrüßt. sad

 

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Kappadokien und Türkische Riviera

Unsere Rundreise begann in Antalya und führte uns zuerst über das Taurusgebirge. Dabei mussten wir über einen  2000 m hohen Pass, was unserem Reisebus – einem älteren und deutlich untermotorisierten Exemplar – nicht leicht fiel. Die weitere Fahrt durch Mittelanatolien war nicht sehr abwechselungsreich. Die Landschaft ist eintönig, karg und dünn besiedelt. Wir konnten Halbnomaden mit ihren Ziegenherden beobachten. Wir waren froh, als wir am Abend unser Hotel beziehen konnten. Doch der folgende Tag sollte sich ganz anders gestalten.

Morgens um 5 Uhr vor Sonnenaufgang wurden wir abgeholt und zum Startplatz für die Heißluft – Ballonfahrt gebracht. Dicht nebeneinander wurden zahlreiche Ballons vorbereitet für den Start. Diese haben ganz andere Ausmaße als die, die wir bei uns kennen. Das ist auch notwendig, denn die Gondeln können ca. 20 Personen aufnehmen.

 

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Die Piloten waren absolute Könner.Wir stiegen auf und ab,und fuhren manchmal nur ca. 1 m über die Felsen hinweg. Wahnsinn! Dazu die grandiose Felsenlandschaft !

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Wir konnten an diesem Morgen über 70 Ballons gleichzeitig in der Luft sehen. Nach einer Stunde war die Fahrt vorbei. Dem Piloten gelang es, den Korb direkt wieder auf dem Anhänger abzusetzen. (Heidi klettert gerade heraus.) Das Vergnügen kostete pro Person 150 Euro, aber die waren wirklich gut investiert.

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In den 3 Tagen in Kappadokien wurden wir zu zahlreichen landschaftlichen Sehenswürdigkeiten gefahren. Im Laufe der Jahrtausende hatten Hitze und Kälte, Wind und Wasser aus dem   Tuffgestein (verfestigte Vulkanasche)  die skurrielsten Formen herausgearbeitet. Obendrein haben die Menschen in die Felsen Höhlen  gebaut: Wohnungen,  sogar unterirdische Städte und Kirchen. In der  bisher größten entdeckten unterirdische Stadt legten Forscher  8 Stockwerke für bis zu 30000 Menschen frei. Die Wohnungen, die in Ausnahmefällen auch noch heute genutzt werden,  dienten früher in erster Linie als Schutz vor Feinden. Sie waren aber auch beliebt, weil in ihnen eine ausgeglichene Temperatur herrschte. Im Sommer wird es hier bis zu 40 Grad heiß, im Winter bis zu -30 Grad kalt. ( Wir konnten es im September bei einer trockenen Wärme von 25 -30 Grad in ca. 1200 m Meereshöhe ganz gut aushalten.)

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Nach diesen Tagen voller schöner Ausblicke legten wir auf der Rückfahrt  zur Türkischen Riviera einen Zwischenstopp an der berühmten Karawanserei Sultanhani ein. An den alten Handelsstraßen wurden alle 30 bis 40 km solche Karawanserein eingerichtet. Menschen und Tiere konnten darin rasten und Schutz suchen. Diese hatte riesige Ausmaße und bot wohl   Hunderte Übernachtungsplätze.

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Zurück in Antalya stand eine Stadtbesichtigung und eine Bootsfahrt auf dem Programm. Hier am Meer war das schwüle Klima deutlich spürbar und schnell suchten wir immer wieder schattige Plätze auf, auch zum Mittagessen, allerdings nicht in der bekannten Kebabgasse.

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Am nächsten Tag stand der Transfer  nach Alanja an –  eine Woche Badeurlaub in einem kleinen Stadthotel 200m vom Meer enfernt. Zum ersten Mal auf unseren Reisen war uns „All Inclusive“  vergönnt! Wir haben es gut „überstanden“ und konnten unser Gewicht  gut halten, das bestätigte unsere Waage zuhause. Übrigens haben wir die ganzen 14 Tage zum Glück keine Magenprobleme bekommen.

Wir wohnten ca. 3 km vom Stadtzentrum entfernt, konnten es aber mit dem Bus und  auch zu Fuß auf einer sehr hübschen Promenade erreichen. Beherrscht wird  die Stadt von einem alles überragenden Burgberg mit der Altstadt darum. Die Burg hat allerdings nur noch Mauerreste zu bieten. Man hat aber von oben einen herrlichen Blick auf die Stadt und den Hafen, in dem zahlreiche Schiffsnachbauten auf Gäste warten

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Da wir all die Tage Seewind hatten, machte das Baden in den bis zu 1,50 m hohen Wellen besonders viel Spaß und doch sind Heidi und ich der Meinung, dass 3 Tage Strandurlaub uns auch gereicht hätten.

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Damit schließt sich unser Reisejahr 2015, aber neue Ziele für 2016 sind schon gesteckt.

 

 

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China – ein Land voller Gegensätze

20 Tage waren wir mit einer Gruppe von 17 Personen in diesem riesigen Land unterwegs. Natürlich haben wir nur einen kleinen Teil davon gesehen, doch interessante Eindrücke gab es reichlich. Die Rundreise begann in Peking undd endete in Shanghai. Befürchtungen, dass dies vielleicht zu anstrengend für uns sein könnte, bewahrheiteten sich nicht, obwohl wir in diesen knapp 3 Wochen insgesamt fast 6000 km zu Lande, zu Wasser und in der Luft ( 3 Inlandflüge) zurücklegten. Besichtigungsprogramm und Ruhephasen wechselten sich ab. Vor allen Dingen die 3-tägige Kreuzfahrt auf dem Yangtze war diesbezüglich sehr angenehm.
Laut Wetterbericht war fast immer Sonne vorhergesagt – sie ließ sich aber häufig nur erahnen. Smog!! Er war spürbar und sichtbar in allen großen Städten und ließ erst im Süden des Landes nach. Abgesehen von einem kurzen Kälteeinbruch ( 15 Grad) waren die Temperaturen meistens zwischen 20 und 25 Grad – schwülwarm.
Der Smog ließ uns Fotografen ein bisschen verzweifeln, denn gestochen scharfe Aufnahmen waren kaum möglich. Im folgenden habe ich versucht, die unzähligen Eindrücke und dementsprechend vielen Aufnahmen zu bündeln und zu gliedern.
Die Reise lief unter dem Titel „Höhepunkte Chinas“. Diese führe ich nur kurz auf, denn über sie gibt es zahlreiche Literatur.
Auf dem Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen – Platz) in Peking ( 20 Mio. Einw.) finden unter Maos Augen die Aufmärsche und Paraden statt.Er ist auch der Zugang zur Verbotenen Stadt und dem prachvollen Kaiserpalast.

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Vor den Toren der Stadt gehört die Gartenanlage Sommerpalast auch zu den Unesco – Kulturerben. Das Marmorschiff mit Schaufelrädern sticht besonders ins Auge.

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Für einen Tagesausflug ging es zu der mit Spannung erwarteten Großen Mauer. Wie überall waren hier Menschenmassen unterwegs.Erst als Heidi und ich mühsam und schweißtreibend den dritten Wachtturm und damit ca. 300 Höhenmeter geschafft hatten, lichteten sich die Reihen. Erschwerend kam hinzu, dass einzelne Stufen 40 bis 50 cm hoch sind. Nach dieser sportlichen Leistung stellten wir uns mit unserer Reiseleiterin in Positur.

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Natürlich wurde uns auch das Olympiagelände mit dem Stadion „Vogelnest“ gezeigt.

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Von Peking ging es nach Xian (9 Mio. Einw.). Natürlich hat man von der Terra-Kotta-Armee gehört. Aber wenn man durch die riesigen Hallen geht und auf die insgesamt 7000 Tonfiguren schaut,kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Jede Figur ist ungefähr 1,80 m groß und mit individuellem Gesichtsausdruck. Das Grab entdeckt hat vor 40 Jahren zufällig ein Bauer beim Brunnenbau. Seitdem ist er ein berühmter Mann, ist täglich auf dem Gelände und lässt sich gegen Geld fotografieren, z. B. mit Egbert aus unserer Gruppe. Der Bauer hat es inzwischen zu betächtlichem Reichtum gerbracht.

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Zu einer Chinarundreise gehört natürlich auch eine Kreuzfahrt auf dem Jangze. Wir fuhren von Yichang nach Chongqing über 600 km flussaufwärts. Chongqing hat 30 Mio. Einwohner und ist damit die größte Stadt Chinas. Erster Anlaufpunkt war der Drei-Schluchten-Damm mit seinen gewaltigen 5 Schleusen und 26 Turbinen. Dieses auch in China umstrittene Bauwerk mit einer Länge von 1983 m ( im Dunst nur zu erahnen) und einer Höhe von 185 m staut den Fluss zu einem See von 630 km Länge. Dazu mussten 2 Mio. Menschen in höher gelegene Gebiete umgesiedelt werden. Die Hochwassergefahr ist gebannt, Energiegewinnung ist notwendig, Schifffahrt ist möglich, aber die ökologischen Folgen sind noch nicht absehbar.
Mit kleineren Booten sind wir von unserem Kreuzfahrtschiff aus auch in kleinere Schluchten gefahren.Obwohl der Wasserspiegel durch den Damm um 110 m angehoben wurde, boten sich uns doch grandiose Ausblicke mit bizarren Felswänden.

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In Chengdu (14 Mio. Einw.) warteten 2 weitere Highlights auf uns. Zum einen die größte sitzende Buddha-Statue und die Panda-Aufzuchtstation.
Vom Buddha haben wir nur den gewaltigen Kopf gesehen. Es war schwierig , über die Köpfe der unzähligen Besucher hinweg einen freien Blick zu haben. Um die ganze Figur ganz zu erfassen, hätten wir hinabsteigen müssen. Aber das haben wir uns bei den Menschenmassen verkniffen. Ähnlich voll war es bei den Pandas.

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Nicht alle China-Rundreisen haben den Li – Fluss im Süden des Landes im Angebot.( Übrigens trennt der Jangze Nord- und Südchina.) Aber der Flug dahin bescherte uns einen wunderschönen Tag mit Sonne und wenig Smog. Am Vormittag unternahmen wir eine Bootsfahrt auf dem Fluss und konnten die so herrlichen Karstberge bewundern.Diese einmalige Landschaftsform ist Weltnaturerbe und dehnt sich bis nach Vietnam hinein. Am Fluss konnten wir zahlreiche Wasserbüffel beobachten, die in dieser Jahrezeit „Urlaub“ von der Arbeit auf den Reisfeldern haben ( in Südchina 2 Ernten pro Jahr). Nachmittags starteten wir zu einer Radtour durch die Felder entlang des Li – Flusses und konnten hautnah das Leben auf dem Lande erkunden. Herrlich!

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Auf Shanghai gehe ich später ein. Jetzt möchte ich erst einmal versuchen , die Städtelandschaft zu beschreiben ,soweit mir das als Tourist als Langnase, wie Europäer dort bezeichnet werden – möglich ist.
Es gibt sie noch, die Altstadtviertel in Peking. Auf einer Rikschafahrt konnten wir Einblicke in dieses Leben gewinnen. Aber immer mehr müssen diese Hutong ( Gassen) dem Bauboom weichen. Überall in den großen Städten und vor allem an ihren Rändern sind ganze Hochhauslandschaften entstanden – einförmig und hässlich. Es wird überall gebaut. Häuser, Straßen, U-Bahnen. Bei allen Baumaßnahmen sind Wanderarbeiter im Einsatz. In Shanghai sollen es 8 Mio. sein. Wie überall in der Welt wollen die Menschen in die Stadt. Wer über den sozialen Wohnungsbau eine neue Wohnung zugewiesen bekommt,hat einen wichtigen Schritt in eine scheinbar bessere Zukunft gemacht.
In diesen Hochhäusern gibt es Fahrstühle erst ab der 7. Etage. Oft müssen sich 4 Familien eine Toilette und eine Kochstelle teilen.Geheizt wird ab dem 15. Oktober. Die Regierung hat außerdem festgelegt, dass das nur für den Norden gilt. In Südchina gibt es keine staatliche Heizungsperiode, obwohl es dort auch unangenehm kühl wird.
Die öffentlichenToilettenanlagen werden in China „Harmoniehalle“ genannt. Die Hygiene darin ist sehr unterschiedlich.

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Es gibt aber auch die schönen Seiten in den Städten, in Peking z. B. viel Blumenschmuck wegen des gerade erst begangenen Nationalfeiertages. Die Chinesen lieben die abendlichen Lichteffekte, deswegen werden viele Bauwerke angestrahlt. Eine Lichtshow mit ganz unterschiedlichen Motiven auf einer riesigen Videowand oberhalb einer Einkaufspassage war schon sehr spektakulär.

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Die folgenden Bilder beschreiben situativ den Alltag in China. Vorab ist festzustellen, dass die Chinesen viel arbeiten müssen. Ihnen stehen im Jahr nur wenige Tage Urlaub zur Verfügung, nämlich zum Frühjahrsfest und nach dem Nationalfeiertag am 1. Oktober. Die Rente beginnt allerdings recht früh: Männer mit 60, Frauen mit 50 Jahren. Dann kümmern sie sich um die Enkelkinder, halten sich fit mit viel Bewegung, übernehmen kleine Jobs als Straßenfeger – in den Städten ist es deshalb sehr sauber – oder als Parkplatzwächter.
Auf vielen Plätzen treffen sich abends Fauen( Männer sind dabei seltener zu beobachten), irgendjemand hat einen Lautsprecher mitgebracht, sehr laute , auch westliche Musik erklingt und es wird in Formationen getanzt.

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In der Volksrepublik China wird der Religion überraschend viel Raum gewährt. Die meisten Tempel und Klöster mit ihren Pagoden und Heiligtümern sind buddhistisch.Aber der Chinese geht pragmatisch damit um: Je nach Bedarf richtet sich sein Gebet an diesen oder jenen Buddha oder Heilsbringer,dazu werden Glocken geschlagen oder Kerzen gezündet.

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Verkehr gibt es reichlich in den Städten. Verkehrsregeln soll es auch geben, aber niemand hält sich daran. Zebrastreifen z.B. sind aufgezeichnet, doch eine Sicherheit für die Fußgänger besteht nicht. Man ist immer froh,unbeschadet eine S
traße überquert zu haben. Unfälle haben wir allerdings nur ganz vereinzelt beobachten können, sehr erstaunlich.
Fahrräder sind seltener geworden. Dafür sind Mofas und Motorroller in allen Variationen vorherrschend. Alle sind mit Akku ausgestattet. Ein Glück – sonst wären der Krach und die Abgase wohl nicht auszuhalten. Hinzu kommt, dass die bei Dunkelheit alle ohne Licht fahren. Andererseits gelten strenge Gesetze. Einmal bei Rot über die Ampel fahren, kostet 6 Strafpunkte . Mit 12 Punkten ist der Führerschein weg. Doch die Chinesen nehmen das flexibel: Man kann sich von Freunden oder Verwandten neue Punkte kaufen oder leihen.
Staus aufs allen Straßen! In Peking dürfen deshalb an manchen Tagen nur die Autos mit geraden Kennziffern, an den anderen Tagen die mit ungeraden Ziffern fahren. Die Lösung: Wer es sich leisten kann – und sehr viele können das – hat 2 Autos mit unterschiedlichen Endnummern.

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Im Eisenbahnverkehr werden Schnellzüge mit 305 km/h eingesetzt. Bahnhöfe haben immense Ausmaße, wie der in Hangzhou.Diese Stadt (8 Mio. Einw.) südlich von Shanghai hat uns besonders gut gefallen: Nicht so viele Hochhäuser, dafür schöne Parkanlagen und der idyllische Westsee.

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Über die chinesische Esskultur wird viel spekuliert. Wir sind mit europäisch-chinesischem Essen vewöhnt worden und haben es immer gut vertragen. Bei den Mahlzeiten saßen wir immer um einen runden Tisch mit 9 Personen. In der Mitte stand eine drehbare Glasplatte, auf der alle Speisen serviert wurden. Jeder bediente sich nach Belieben. Das empfanden wir als sehr angenehm. Auf diese Weise verköstigten wir auch Spezialitäten wie Pekingente, Maultaschen und Feuertopf.

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In den Auslagen der vielen Garküchen sahen wir aber auch neben ganz leckeren Gerichten etliche Speisen, die wir dann doch lieber nicht probiert haben.

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Für den schnellen Imbiss zwischendurch boten sich verschiedenen Suppentöpfe an. Man gießt heißes Wasser dazu, wartet ein wenig und fertig ist eine leckere Nudelsuppe. Heißes Wasser kann man überall umsonst an Raststätten oder auch im Zug bekommen. Die Chinesen brauchen es auch zum Teeaufguss. Übrigens haben wir das Essen mit Stäbchen nie beherrscht. In den Hotels wurden immer Gabeln gereicht. Wir hatten sie vorsichtshalber stets im Handgepäck. In den Genuss der Suppe mit den langen Nudeln kommt man übrigens ohne zu schlürfen und zu kleckern nicht.

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Ein Highlight folgt noch – Shanghai (23 Mio. Einw.) – das Symbol des enormen Wirtschaftswachstums Chinas, am deutlichsten zu bestaunen am Bauboom in Pudong: Wolkenkratzer an Wolkenkratzer – einer gewaltiger, schöner und höher als der andere. Um uns einen Überblick zu verschaffen, fuhren wir auf den Jin Mao Tower zu einer Plattform in 340 m Höhe. Der Aufzug schaffte 9 m pro Sekunde. Dort waren wir ganz nah am „Flaschenöffner“ und an dem noch im Bau befindlichen Shanghai – Tower. Er soll 630 m hoch werden, fast ist die Höhe erreicht. Keine Täuschung: Das Bauwerk ist in sich verdreht.Ein weiteres Markenzeichen ist der Oriental Pearl Tower – der Fernsehturm ist 468 m hoch. Ein Drehrestaurant und verschiedene Plattformen bieten tolle Aussichten. Natürlich werden alle Gebäude nachts illuminiert, z.T mit wechselnden Farben.

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Am nächsten Tag brachte uns der Transrapid mit 430 km/h zum Flughafen Shanghai. Für die 31 km brauchte er knapp 8 Minuten. Nach diesen unvergesslichen Momenten warteten ca. 12 Stunden Rückflug nach Frankfurt auf uns.
Wir sind uns einig: China ist eine Reise wert.

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Faszination Marokko

              

Drei bis vier Flugstunden von Deutschland entfernt: Endlose Sandstrände – Gebirgspanoramen im Hohen Atlas – Dattelpalmenoasen – die Medina als orientalische Stadt – die Architektur der Kasbahs – gläserne Hochhäuser – Zelte der Halbnomaden mit ihren Ziegen- und Schafherden – Wüstendünen der Sahara – Dromedare und Esel – Landrover und Fahrräder . . . . . . . . . um nur einige Kontraste zu erwähnen.        

Schon vor einigen Jahren hatten wir eine Reise in dieses Land geplant, aber wegen politischer Unruhen und Attentate doch lieber verschoben. Während es in diesem Jahr in den nordafrikanischen Nachbarstaaten zu revolutionären Aufständen kam, blieb es in Marokko ruhig. So hatten wir also keine Bedenken, die Busrundreise zu starten.

Warum hat es in Marokko keinen Aufstand der Bevölkerung gegeben? Achmed, unser Reiseführer, wies uns immer wieder auf die vielen neuen Baugebiete an den Ortsrändern hin: Sozialer Wohnungsbau überall! Der Staat lässt Wohnungen errichten, stellt Kredite zur Verfügung, mit denen die Menschen die Wohnungen erwerben und abbezahlen Können. Eine durchschnittliche Wohnung kostet umgerechnet ca. 20000 Euro. „Staat“  meint in erster Linie König Mohammed VI., der seit 1990 im Amt ist und im sozialen und religiösen Bereich viele Reformen in Gang gesetzt hat. Vor allem den Frauen wurden deutlich mehr Rechte zugebilligt, z. B.  gibt es jetzt  weibliche Ministerinnen oder Polizistinnen. Insgesamt ist der Demokratisierungsprozess erheblich vorangeschritten. All dies sind Indizien dafür, dass der König die Zeichen der Zeit erkannt hat. Die Bevölkerung scheint dieses Entgegenkommen zu spüren und verhält sich ruhig. Was nicht heißt, dass nicht noch sehr viel zu tun bleibt, um die gewaltigen Gegensätze zwischen Arm ind Reich, die wir beobachten konnten, auszugleichen.

.Unsere Tour im Überblick:

                                            

 

In Casablanca fuhren wir zum ersten architektonischen Höhepunkt, der Großen Moschee Hassan II.  Es ist die zweitgrößte Moschee der Welt – nach der in Mekka –  und bietet 100000 Betenden Platz.. Ein gläsernes Schiebedach kann bei Bedarf geöffnet werden und erlaubt so den ungehinderten Blick gen Himmel.Das Minarett ist mit 200 m Höhe der höchste Sakralbau.

 

                                            

Weiter ging die Reise in die Hauptstadt Rabat. Von weitem schon zu sehen ist der Hassanturm- ein Minarett einer nie vollendeten Moschee. Gegenüber befindet sich das Mausoleum von Mohammed V. Das ganze Ensemble wird von der königlichen Garde bewacht.

                                   

  

Einen ganzen Tag verbrachten wir in  der Königsstadt Fes. Nachdem wir uns von einem Hügel aus einen Überblick über die Stadt verschafft hatten, galt unser Hauptinteresse der Medina ( Altstadt). Es ist der sehenswerteste und älteste Teil der Stadt, den die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte. Die Medina ist von einer durch zahlreiche Stadttore durchbrochenen  Mauer umgeben. In ihr leben und arbeiten ca. 350000 Menschen und sie ist damit die größte Medina der Welt. Für Autos ist in den engen Gassen kein Durchkommen, deswegen ist der Esel das  wichtigste Transportmittel, außer den vielen von Menschen gezogenen Handkarren. Leben pur! Das Besondere ist, dass es neben den unzähligen Geschäften – wie in jedem Basar – eben auch die vielen Handwerker jeglicher Art gibt, die ihre Arbeit verrichten.

 

 

 

 

 

 

    

Mittendrin in der Altstadt befindet sich auch eine Gerberei und Färberei von Leder. In glühender Hitze und bei beißendem Gestank stehen die Männer dort in den Bottichen und bearbeiten das Leder. Grausame Verhältnisse!

 Von dem langen Rundgang konnten wir uns in einem marokkanischen Restaurant erholen. Wir wurden verwöhnt mit vielen leckeren Vorspeisen, verschiedenen Schmorgerichten, Obst, Kuchen und zum Schluss gab es  den obligatorischen Minztee.     Zur Freude aller Mitreisenden wurde ich im Handumdrehen kostümiert. Man sieht, es hat mir Spaß ????   gemacht.

 

 

  

Der Tag klang auf der Hotelterrasse aus.  Dort wurde uns noch ein Naturschauspiel geboten. Wir konnten einen Zug von genau 263 Störchen auf dem Weg nach Süden über uns beobachten.( Heidi hat gezählt.) Einen hatten wir schon am Tag mitten in Fes erblickt. 

 

          

Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen. Vor uns lag eine lange Busfahrt in den Süden des Landes. Wir überquerten den Mittleren Atlas auf einem Pass mit über 2000 m Höhe. Dort sind einige Wintersportgebiete erschlossen. Nachdem wir auch den Hohen Atlas hinter uns gelassen hatten, erreichten wir am Abend die Palmenoase Erfoud am Rande der Sahara. Die Einrichtungen des Hotels dort haben uns sehr gut gefallen, ähnlich, wie wir es vor ein paar Jahren in Namibia erleben duften. Wir waren in Afrika angekommen. Da wir hier 2 Tage blieben, gab es auch Gelegenheit, den Pool zu genießen.

     

Höhepunkt unseres Aufenthaltes hier war eine organisierte Tour  mit Geländewagen auf schlecht markierten Schotterpisten zum Erg Chebbi, dem größten Sandwüstengebiet mit über 100 m hohen Dünenkämmen. Auf dem Wege dahin stoppten wir noch bei einem Nomadenzelt, nahmen einen Tee zu uns und dann ging es weiter zu den Berbern, die schon mit ihren Dromedaren auf uns warteten. Wir verzichteten auf den kurzen Ausritt und genossen so die Weite der Wüste.  Einer der Berber war wohl mit dem Moped zur „Arbeit“ hergefahren.

 

 

 

 

Nach diesen Wüstenerfahrungen ging es jetzt gen Westen über den Hohen Atlas in die Todra-Schlucht -einem weiteren landschaftlichen Höhepunkt unserer Tour. Die Schlucht ist an der engsten Stelle gerade mal 10 m breit.

 

Eine Nomadenfrau füllte in die verschiedenen Behälter Wasser ab, wird sie auf einen Esel laden, vielleicht auch einen auf dem Kopf tragen und sich dann auf den Heimweg begeben. Wer weiß. wie lang der Rückweg ist? – Frauenarbeit konnten wir täglich beobachten, während die Männer vor den Cafes und Geschäften saßen. Unser Reiseführer Achmed erklärte uns, die Männer würden lange und intensiv darüber nachdenken, ob sie arbeiten wollen, und wenn ja – wann?   Inschallah!  (= hoffentlich/so Allah will)

Die weitere Strecke verlief entlang der Straße der Kasbahs. Das sind die ehemaligen Herrensitze der Berber. Sie wurden errichtet aus gestampften Lehm und prägen zwischen den Palmenoasen die Landschaft. Da viele von ihnen zu zerfallen drohen, schützt die UNESCO einige von ihnen als Kulturschatz.   Ait Benhaddou dient als Kulisse für etliche Historienfilme, z. B.  für „Der Gladiator“. Gemeinsam mit unseren netten Reisebekannten Elke und Horst erkundeten wir den Ort.

      

 

         

Am nächsten Tag sind wir in Marakesch, dem ökonomischen Mittelpunkt in Marokkos Süden. Breite Boulevards, schicke Restaurants und Hotels, Golfplätze und Parkanlagen – und große Souks mit unendlichen Gassen und Läden. Ein Anziehungspunkt für zahllose Touristen! Und dann gibt es da natürlich den Platz Jemaa el- Fna – den Gauklerplatz.. Noch am Abend konnten wir dort teilhaben an dem unglaublichen Spektakel:  Unzählige Garküchen -Tänzer – Boxschaukämpfe -Märchenerzähler -Schlangenbeschwörer . Äffchen an der Leine – Musikanten …… faszinierend!

Fotografieren darf man das nur gegen Bezahlung, sonst werden die Schausteller sehr ärgerlich. Ich habe eine Dachterrasse als Standort für meine Fotos gewählt.

         

 

Dann hieß es Abschied nehmen von diesem fazettenreichen Land. Auf der Rückfahrt  zum Flughafen nach Casablanca grüßte uns noch einmal eine Berginschrift.

                                        ALLAH               MAROCCO             DER KÖNIG

 

 

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Istanbul – es boomt am Bosporus

Nach 3 Stunden mit der Turkish Airlines und einem prima Service an Bord empfing uns die heimliche Hauptstadt der Türkei mit blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen (22-25 Grad). Drei  wundervolle, aber auch anstrengende Tage sollten vor uns liegen.

 

              

Dunstig war es  jedoch manchmal schon. Das lag an den  Abgasen der vielen Autos, die versuchten, sich durch die Stadt fortzubewegen. Staus gehören zum Stadtbild, sodass wir auf unseren Bustouren so manche Stunde ausharren mussten.Der öffentliche Nahverkehr müsste dringend ausgebaut werden. Zum Vergleich: Berlin  hat 335 Streckenkilometer bei 3,5 Mio Einwohnern, Istanbul hat 152 km bei 13 Mio. , vielleicht auch 15 Mio. Einwohnern, keiner weiß das so ganz genau. Trotz der Verzögerungen konnten wir unser Programm abspulen. Die Reiseleiterin führte uns zu folgenden Sehenswürdigkeiten:

              

 Die Süleyman Moschee und natürlich die Blaue Moschee mit 6 Minaretten  sind zwei Meisterwerke der türkisch-islamischen Kunst. Zu den Gebetsstunden rufen die Muezzine  von allen Minaretten der Stadt per Lautsprecher( vom Tonband). Beim Freitagsgebet waren die Moscheen überfüllt, viele Gläubige verrichteten  deswegen ihr Gebet dann eben auf dem Vorplatz.. Das war sehr beindruckend.

Natürlich besichtigten wir auch den riesigen Topkapi Palast mit seinem Harem , die Hagia Sophia und die unterirdische Zisterne in der Nähe. Auf eine detaillierte Beschreibung verzichte ich. Dazu gibt es reichlich Literatur.

Erstaunlich ist, dass die Zisterne alle Erdbeben bisher unversehrt überstanden hat, auch das letzte schwere Beben 1999. Die Wahrscheinlichkeit, dass Istanbul wieder von Erdbeben heimgesucht wird, ist riesig. Nur die allerwenigsten der städtischen Gebäude sind erdbebensicher  konstruiert.

             

                                      

Zwischen den kulturellen Highlights gab es aber auch Momente der Muße und Erholung.Nach einer Fahrt entlang des Marmarameers und zum Goldenen Horn konnten wir ( unsere Freundin Gisela begleitete uns auf dieser Reise) im historischen Cafe Pierre Loti  bei einem Tässchen türkischen Kaffees oder Tees die herrliche Aussicht genießen.

In der Moschee heißt es für alle, Schuhe ausziehen, und für die Frauen, Kopftücher umlegen.

             

                              

          

 Wir hatten auch Gelegenheit, den Ägyptischen Gewürzbasar und den Großen Basar zu erkunden. Diese Düfte und Farben, diese Vielzahl an Angeboten sind betörend. Der Große Basar ist eine ganze Stadt unter einem Dach mit 61 Straßen und Gassen. Wir erstanden auch Kleinigkeiten und versuchten unser Geschick im Handeln. Ob mit wirklichem Erfolg, das können wohl nur die Kaufleute einschätzen.Wir hatten auf jeden Fall das Gefühl, ein guten Deal gemacht zu haben. Und  natürlich verloren wir beim Bummeln die Orientierung und fanden nur nach häufigem Nachfragen den richtigen Ausgang.

Andererseits beobachteten wir bei all dem Überfluss auch die Kehrseite: Flaschensammler sind mit großen Handkarren unterwegs und „fischen“ aus den Papierkörben  Plastikflaschen.  Diese Trinkwasserflaschen   sind  reichlich im Umlauf. Jeder trägt sie mit sich herum. Wahrscheinlich bringt er die Flaschen zu einem Sammelpunkt zum Recyceln. So verdient er seinen Lebensunterhalt.  –  Es gilt an dieser Stelle festzuhalten, dass die Stadt insgesamt einen sehr sauberen Eindruck macht.

 

            

               

Ein Höhepunkt unserer Reise war sicher die Bootsfahrt auf dem Bosporus. Bei strahlendem Wetter konnten wir vom Wasser aus die Siluette der riesigen Stadt erst so richtig wahrnehmen: Die unzähligen Moscheen und Paläste, die vielen,gepflegten Grünlagen am Ufer und in der Stadt, die Brücken über das Marmarameer und den Bosporus und die prachtvollen Häuser und Villen der superreichen Istanbuler auf europäischer und auch auf der asiatischen Seite.

              

               

 Das letzte Foto fasst noch einmal unsere Eindrücke von dieser herrlichen Stadt zusammen:  Viel Wasser –  reger Schiffsverkehr – eine hügelige Landschaft mit viel Grün – Tausende Menschen, die  am Sonntag das Picknick genießen – – –  und immer wieder Stau!

Visuell nicht zu erfassen, aber unbedíngt erwähnen möchte ich noch die Freundlichkeit der Türken, die wir in einigen Situationen erfahren durften.

 

         

 

 

 

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Wohnmobilreise durch das Baltikum

Diese häufig genannte zusammenfassende Bezeichnung für die 3 Staaten wird von den einzelnen Ländern gar nicht so gern gehört. Sie legen Wert darauf, eigenständig und seit ca. 20 Jahren auch endlich freie EU- Staaten zu sein. Das erkennt man z. B. auch an 3 Währungen und an ihren sehr unterschiedlichen Sprachen.Wir konnten nichts verstehen bzw. lesen, übrigens die Esten, Letten und Litauer gegenseitig auch nicht. Englisch und Russisch sind verbindende Elemente.      

Ähnlichkeiten gibt es dennoch einige: Weite bewaldete   Landschaften, geringe Bevölkerungsdichte, große Armut auf dem Lande. Ein kleines Stück Acker und eine Kuh sichern häufig das Überleben . An- dererseits trafen wir nicht nur in den boomenden Hauptstädten auf riesige Einkaufszentren, die täglich bis 24 Uhr geöffnet haben und eine Auswahl in allen Bereichen haben, die überwältigend ist. Das trifft in besonderem Maße auf das Angebot an alkoholische Getränken zu, extrem bei den Wodka – Sorten. Alle Supermärkte sind mit Bankomaten ausgestattet, sodass wir nie Schwierigkeiten hatten, das nötige Kleingeld zu besorgen. Kartenbezahlung ist übrigens weit mehr verbreitet als bei uns.

Unsere Anreise erfolgte von Sassnitz (Rügen) nach Klaipeda (früher Memel) in Litauen mit einer 50 Jahre alten Autofähre. Unsere naive Vorstellung, dass wir unsere Reise mit einer Portion Luxus auf einem Kreuzfahrtschiff beginnen, erledigte sich schnell. Aber die gute „Kauna“ beförderte uns auch auf unserer Rückreise bei Windstärke 7/8 sicher wieder nach Hause.    

Bei der 3-wöchigen Reise durch die Länder haben wir so viele Eindrücke erfahren, die hier nicht alle wiedergegegeben  werden können. Somit beschränke ich mich auf einige besondere Momente. Dabei muss ich vorab ein großes Lob für „Luise“ aussprechen. Luise tauften wir die Sprechstimme auf unserem neuen Navi. Ohne Luise hätten wir etliche Ziele – vor allem in den Haupstädten – nicht  oder nur sehr schwerlich erreicht.

Eine Attraktion ist der Berg der Kreuze. Der beeindruckende Hügel, auf dem tausende Kreuze angebracht sind, hat sich im Laufe der Jahrzehnte – und zwar schon zur Sowjetzeit – zum Wallfahrtsort entwickelt. Er ist ein Beispiel des Widerstandswillens der Litauer gegen die Sowjets, welche die Kreuze immer wieder niederrissen, um dann zuschauen zu müssen, wie die Pilger stets neue Kreuze  aufstellten. Täglich kommen neue Kreuze hinzu.

            

Nicht weit entfernt fuhren wir über die Grenze (ohne Kontrolle) nach Lettland zum „Versailles der Ostsee“, dem Schloss Pilsrundale mit 138 Räumen und mit einem herrlichen Schlossgarten, in dem einmal 300000 Linden gepflanzt worden waren. Wir haben das nicht überprüft, aber schön war es.

    

Riga wartete auf unseren Besuch! Der Riga City Campingplatz lag ausgesprochen günstig. Wir mussten lediglich einen Spaziergang über die Daugavabrücke machen und waren in der Altstadt.

                                     

 Das taten wir mehrere Male, denn wir hielten uns in der Stadt ein langes Wochende auf.Es war obendrein ein besonderes Wochenende, denn es gab ein Festival mit Musik und mitelalterlichem Markt. Die Stadt war voller Menschen! Alle ca. 1 Mio. Einwohner der Metropole und unzählige  Touristen schoben sich durch die Gassen, sodass man  sich nur mittreiben lassen konnte. Das Leben pulsierte. Die Altstadt ist hervorragend restauriert und bietet wunderschöne, manchmal auch kuriose  Fotomotive. Beispiele sind das Schwarzhäupterhaus  (Innungshaus), eine Orthodoxe Kirche,ein Haus mit Wolldekoration, die Freiheitsstatue oder auch ein futuristische Bankhaus. In den erstaunlich vielen Straßencafes und – restaurants in der Altstadt gab es für uns immmer wieder reichlich Gelegenheit, sich von „Riga zu Fuß“ mit einem Cappuccino oder einem Glas Wein bzw. Bier zu erholen.

                                 

       

                            

Nach einigen Zwischenstationen Richtung Norden und der Grenzüberschreitung nach Estland erreichten wir Tallinn. Estland hat sich  in wirtschaftlicher Hinsicht am besten entwickelt, wohl auch dank der Unterstützung durch das benachbarte Finnland. Das zeigt sich z..B. an den besseren Straßenver- hältnissen und der Tatsache, dass hier der Euro eingeführt wurde. Tallin war  mal Austragungsort der olympischen Segel- und Ruderwettbewerbe 1980, die ja von den westlichen Staaten boykottiert wurden. Den Yachthafen gibt es natürlich noch und diente uns als Wohnmobilstellplatz- quasi unter den olympischen Ringen.

                   

Von dort aus gab es einen  guten Radweg in die Innenstadt, die uns immer mit etlichen Kreuzfahrtschiffen und Fähren begrüßte. Auch diese Stadt ist wunderbar wieder hergerichtet, zeigt sich aber anders als Riga mit einem mittelalterlichen Flair. Eine vollständige  Stadtmauer, Wachttürme, ein Burgberg und enge Gassen prägen die Altstadt. Wir waren von dem Gesamtbild sehr angetan. Obendrein entdeckten wir bei unseren Rundgängen auch einen guten „Italiener“bei dem wir preisgünstig essen konnten. Es fiel schon auf, dass es in Tallinn sonst im Vergleich recht teuer war. Vor den Toren Tallinns besuchten wir auch ein sehr großes und gut strukturiertes Freilichtmuseum mit folkloristischen Vorführungen.

           

         

Ein nächster Schwerpunkt unserer Reise sollte der Gauja Nationalpark sein .Dazu mussten wir erst einmal einen Fahrtag einschieben, denn der liegt in Lettland, nicht weit von Riga. Der Nationalpark erstreckt sich entlang des Flusses Gauja, der sich durch rote Sandsteinfelsen seinen  Weg gebahnt hat. Sehenswert sind hier auch die Städte Cesis und Sigulda mit ihren imposanten Burgen. Da das Wetter nicht so toll war, haben wir uns hier nicht so lange aufgehalten wie geplant.

            

Weiter ging die Fahrt gen Süden. Immer wieder warnten uns Schilder vor Elchen. Wir haben keinen gesehen und so erreichten wir ungefährdet den Mittelpunkt Europas in Litauen. Nach neuesten Messungen liegt dieser Punkt tatsächlich nur wenige Kilometer nördlich von Vilnius. Die Anlage ist neu gestaltet worden und natürlich ein Muss für ein Foto.

                                                            

             

Nun lag also die dritte Hauptstadt vor uns. Die Silhouette stimmte uns darauf ein, dass Vilnius als Stadt der Kirchtürme gilt. Von der Burg konnten wir allein 40 zählen , aber es sollen noch viel mehr sein. Barock bestimmt die Architektur der litauischen Hauptstadt. Prachtvolle Bürger- und Kaufmannshäuser bilden den Kern der größten Altstadt Osteuropas.Es gab viel zu tun für uns.Die Burg ,der  Kathedralen- platz mit dem freistehenden  Glockenturm, die gotische Annenkirche, und, und,und. Obendrein wurden wir wieder von einem Festival mit Musik und Kunstmarkt überrascht. Klasse!

             

                                                

Es stellte sich  eine gewisse Stadtmüdigkeit bei uns ein , sodass wir froh waren, nun in den historischen Nationalpark Trakai – nur 30 km von Vilnius entfernt – fahren zu können. Im Mittelalter wurde das Land von dem berühmten Wasserschloss Trakai regiert, dass mitten in einer Seenlandschaft liegt. Die Festung ist prächtig restauriert und beherbergt auch ein historisches Museum. In der kleinen Stadt Trakai gibt es noch etwas Interessantes zu beobachten. Da gibt  es ein Karäerviertel mit den Häusern und ihren typischen 3 Fenstern zur Straßenseite. Die Karäer bilden heute mit 150 Menschen eine religiöse Minderheit in Litauen. Im 16. Jahrhundert wurden sie von einem Fürsten aus der Krim als Soldaten angeworben. Die Religion ähnelt dem Islam, die Sprache ist aus der türkischen Sprachfamilie

           

                                                                  

Wir hatten noch ein paar Tage Zeit bis zur Heimfahrt, die Wetterprognose war günstig, also entschieden wir, die restlichen Tage auf der Kurischen Nehrung zu verbringen. Dorthin hatten wir schon gleich nach unserer Ankunft in Klaipeda einen Tagesausflug mit dem Fahrrad gemacht, jetzt aber ging es mit der Autofähre hinüber und die rund 45 km weiter bis zum letzten litauischen Ort, nämlich Nida. Die Nehrung insgesamt ist ungefähr 100 km lang , aber die 2. Hälfte gehört zu Russland , wie ein Verkehrsschild deutlich macht. Man braucht dann ein Visum.

 

Wir begnügten uns mit Wanderungen zur Hohen Düne (58 m) ,die jährlich 8 bis 10 m wandert, und entlang des unendliche Strandes. Sogar ein kurzes Bad konnten wir genießen, was uns sonst wegen fehlender hochsommerlicher Temperaturen nicht vergönnt war. Ansonsten unternahmen wir Fahrradtouren -auf der gesamten Nehrung gibt es den baltischen  Fahrradweg Nr.1 – und auch die Kultur kam nicht zu kurz: Das Thomas- Mann- Haus haben wir natürlich auch besucht. Thomas Mann ließ das Sommerhaus errichten und verbrachte dort 3 Sommer bis 1932, dann emigrierte er.

                                 

      

                                   

Wie schon erwähnt, mit einer stürmischen Rückfahrt  beendeten dann  wir unsere Tour. Insgesamt waren wir 4 Wochen unterwegs. Es dauerte ein paar Tage, bis wir uns nach so vielen unterschiedlichen Eindrücken wieder  an den Alltag gewöhnt hatten.Diese Vielfalt  sollen die abschließenden Bilder vermitteln.

   

       

 

 

 

    

 

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